Seit dem vergangenen Wochenende nimmt die Gefahr von Waldbränden in Sachsen deutlich zu. Die nördlichen Regionen der Landkreise Görlitz, Bautzen sowie Nordsachsen waren in der Übersicht des Staatsbetriebes Sachsenforst am Dienstag dunkelrot gefärbt. In diesen Bereichen besteht eine sehr hohe Gefahr: Es gilt die höchste Warnstufe 5. Im Rest dieser Landkreise sowie für die Stadt Dresden und den Landkreis Meißen ist Warnstufe 4 und damit eine hohe Gefahr ausgewiesen.
«Es gab länger keinen Regen und wir haben aktuell fast sommerliche Temperaturen um die 25 Grad», erklärte ein Sachsenforst-Sprecher. «Und der Wind wirkt wie ein Föhn, der die oberste Schicht am Boden aus Laub und Zweigen austrocknet.» Laut der Prognose verschärft sich so die Situation bis zum Donnerstag weiter. Für Mittwoch ist der komplette Norden des Freistaates tiefrot gefärbt, für den Tag danach sehen die Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eine hohe oder sehr hohe Gefahr für die Hälfte der Landesfläche.
Für Freitag dann seien Gewitter und Niederschläge angekündigt, sagte der Sachsenforst-Sprecher. «Wenn es regnet, geht die Waldbrandgefahr schlagartig nach unten, bei zu wenig erhöht sie sich dann aber auch schnell wieder.» Nach seinen Angaben wurden in diesem Jahr bereits 25 Waldbrände gemeldet, 13 davon im April. Das liegt auf dem Vorjahresniveau von zusammen 22. Im Jahr 2022 mit den verheerenden Feuern im Sommer waren es 11 im April und 28 im Mai, aber im Jahr davor nur acht in beiden Monaten - und 2021 insgesamt nur 34.
In Sachsen gibt es fünf Waldbrandgefahrenstufen. Die Stufe 1 steht für eine sehr geringe Gefahr, die 5 für eine sehr hohe Gefahr. Bei den Stufen 4 und 5 wird empfohlen, die betroffenen Waldgebiete zu meiden. Wer dennoch in den Wäldern unterwegs ist, darf die Hauptwege nicht verlassen. Die Landkreise können zusätzliche Beschränkungen erlassen. Die häufigste Ursache von Waldbränden im Freistaat ist Fahrlässigkeit, sagte der Sachsenforst-Sprecher. «Und wenn schönes Wetter ist, zieht es die Leute in den Wald.»
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten