Intelligente Textilien sind Experten zufolge noch kein Fall für den Massenmarkt. «Mode ist selten ein Thema», sagte Kay Ullrich vom Textilforschungsinstitut Thüringen Vogtland. «Das gehört dazu, aber da herrscht ein anderer Preisdruck.» Wachstumstreiber für Textilien, in die etwa leitfähige Fäden eingewebt sind, seien derzeit die Autoindustrie oder die Medizin.
Auch der Geschäftsführer des Handelsverbands Textil, Schuhe und Lederwaren, Axel Augustin, sagt: «Im Moment ist das definitiv exotisch.» Es sei nicht ersichtlich, warum man ein Sportshirt brauche, das Fitnessdaten überwacht, wenn es dafür schon Geräte gebe.
Laut Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie könnte sich das Marktvolumen von bis zu 3,2 Milliarden Euro im Jahr 2023 bis zum Jahr 2026 verdoppeln. «Trotz des wachsenden Interesses bildet die Käufergruppe für intelligente Textilien immer noch einen spezialisierten Markt», sagte Johannes Diebel, Forschungsleiter beim Forschungskuratorium Textil des Gesamtverbands. Er gehe aber davon aus, dass es mit der Weiterentwicklung der Technologie auch verstärkt in den Massenmarkt gehe. Allerdings hänge das vom Preis an, dem Vorteil für den Verbraucher und der Recyclingfähigkeit der Produkte.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten