Die erste Tarifverhandlung für die rund 69.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen hat keine Annäherung gebracht. Die Arbeitgeber sollten schnell in ernsthafte Verhandlungen eintreten und ihren Beschäftigten ein deutliches Entgeltplus anbieten, sagte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Arbeitgeber hatten kein konkretes Angebot unterbreitet.
Es sei nicht die Zeit für Taktiererei, Hinhalten und Verzögern, betonte Schulze. «Die Beschäftigten brauchen die Lohnsteigerung genau wie der Standort Deutschland, der auf einen Konjunkturschub durch eine höhere Kaufkraft angewiesen ist. Mehr Nachfrage kurbelt die Wirtschaft an und trägt zur Belebung der Konjunktur bei.» Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Lohn für 12 Monate Laufzeit und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Außerdem soll es eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten geben.
Die Forderungen der IG Metall passe in keiner Weise zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Stefan Koch. «Die Produktion und der Absatz in der Metall- und Elektroindustrie sind stark rückläufig und mehr als die Hälfte der Unternehmen kämpft mit einem Mangel an Aufträgen.» Statt unrealistische Forderungen zu stellen, müssten gemeinsam Wege gefunden werden, um Betriebe und Arbeitsplätze zu stabilisieren und die Zukunft des Standorts zu stärken.
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