Eltern kleiner Kinder müssen sich in Dresden auf einen Warnstreik in den städtischen Kindertagesstätten der Stadt einstellen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat für diesen Donnerstag (20. Februar) zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen - - sollte es bei der neuen Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen keinen Tarifabschluss geben. Sie sollte am Montag in Potsdam fortgesetzt werden.
Gewerkschaft will wegen Anschlag in München stillen Protest
Nach Angaben der GEW ist ein eher stiller Protest geplant. Hintergrund ist der Anschlag eines mutmaßlichen Islamisten am vergangenen Donnerstag in München. Ein 24-jähriger Afghane war mit seinem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi gerast. Dabei wurden ein zweijähriges Mädchen und seine 37-jährige Mutter so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus starben. Mindestens 37 weitere Menschen wurden verletzt.
Acht Prozent mehr Gehalt, höhere Zuschläge und mehr Urlaubstage
Die Gewerkschaften verlangen unter anderem acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro sowie höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten. Zudem soll es nach ihrem Willen drei zusätzliche freie Tage pro Jahr geben. Der sächsische GEW-Chef Burkhard Naumann stellte klar, dass Erzieherinnen und Erzieher gerade in der Erkältungszeit «Übermenschliches» leisten.
GEW-Chef verlangt besser Arbeitsbedingungen
«Jede pädagogische Fachkraft, die ausfällt, muss vom Team abgefedert werden. Wir benötigen an den Kitas und Horten bessere Arbeitsbedingungen, die nicht krank machen. Deshalb fordern wir neben einer ordentlichen Lohnerhöhung auch mehr freie Tage zur Erholung», betonte er. Auch das Land müsse seine Hausaufgaben machen. Die Kommunen benötigen mehr Hilfe bei der Kita-Finanzierung und für einen besseren Personalschlüssel.
Gewerkschaft fordert Umsetzung des Kita-Moratoriums
«Wir erwarten, dass das vom Landtag beschlossene Kita-Moratorium jetzt umgesetzt wird», stellte der Naumann klar. Der Sächsische Landtag hatte auf seiner letzten Sitzung der Wahlperiode einstimmig ein Moratorium für Kindertagesstätten beschlossen. Es sieht vor, die sinkende Kinderzahl als «demografische Rendite» zu nutzen und den Landeszuschuss für die Träger der Kitas auf dem aktuellen Niveau zu halten. Auf diese Weise sollen Entlassungen von Erzieherinnen und Erziehern vermieden werden.
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