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Warnstreiks in ostdeutscher Stahlindustrie

Eine IG-Metall-Fahne weht im Wind. / Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt/Symbolbild
Eine IG-Metall-Fahne weht im Wind. / Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt/Symbolbild

Im Tarifkonflikt der ostdeutschen Stahlindustrie hat die IG Metall vor der nächsten Verhandlungsrunde ihre Warnstreiks ausgeweitet. Mehr als 1.300 Beschäftigte legten am Donnerstag nach Angaben der Gewerkschaft an verschiedenen Standorten die Arbeit nieder. Unter anderem 850 Mitarbeitende traten demnach bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt in einen vierstündigen Warnstreik, beim Mannesmannröhren-Werk in Zeithain und bei den Schmiedewerken Gröditz streikten 250 Beschäftigte, bei Ilsenburger Grobblech und VPS traten 200 Mitarbeiter in den Ausstand.

IG-Metall-Verhandlungsführer Dirk Schulze warf den Arbeitgebern vor, sich zu weigern, den Beschäftigten mit einer deutlichen Lohnerhöhung einen angemessenen Ausgleich für die starken Preissteigerungen zu bieten: «Auch bei der Arbeitszeitverkürzung zeichnen sich am Verhandlungstisch keine substanziellen Fortschritte ab.»

Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung um 8,5 Prozent für zwölf Monate. Die Arbeitgeber bieten nach Gewerkschaftsangaben 3,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 19 Monaten sowie eine Einmalzahlung über 1.000 Euro als Inflationsausgleich. Bei der Forderung der Gewerkschaft nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 32 Wochen-Stunden brachten die Verhandlungen laut IG Metall nur geringe Fortschritte.

Der Arbeitgeberverband Stahl hatte die Vorstellungen der IG Metall als «völlig überzogen» bezeichnet. «Die Haltung der IG Metall, finanzielle Angebote der Arbeitgeberseite ausschließlich an den eigenen überzogenen Erwartungen zu messen und nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Unternehmen im Angesicht einer drohenden Wirtschaftskrise, ist völlig verantwortungslos», sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Erdmann.

An diesem Freitag gehen die Verhandlungen für die nordwestdeutsche Stahlindustrie weiter. Der nächste Verhandlungstermin für die ostdeutsche Stahlindustrie ist für kommenden Montag verabredet.

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