loading

Nachrichten werden geladen...

Sozial- und Erziehungsdienst: Gut 1000 im Warnstreik

Kinder und Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes nehmen an Warnstreiks teil. / Foto: Tino Plunert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Kinder und Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes nehmen an Warnstreiks teil. / Foto: Tino Plunert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Eltern von Kita-Kindern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mussten sich am Mittwoch erneut Einschränkungen bei der Betreuung hinnehmen. Mehr als 1000 Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst waren nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dem Aufruf eines ganztägigen Warnstreiks gefolgt. Zu der zentralen Kundgebung in Leipzig waren am Vormittag etwa 500 Erzieherinnen und Erzieher angereist, sagte ein Gewerkschaftssprecher.

Die Gesellschaft brauche die Motivation der pädagogischen Fachkräfte, sagte Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen. «Wir alle haben ein Interesse daran, dass junge Menschen die Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst attraktiv finden und sich für sie entscheiden».

Von den Beschäftigten werde ein überdurchschnittliches Engagement verlangt, betonte Eva Gerth, Landesvorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. «Und wenn es nicht gleich ein 100-Milliarden-Programm für Chancengleichheit in der Bildung ist, vielleicht würde es für den Anfang schon reichen, wenn für die Bildung mindestens genauso viel ausgegeben wird, wie für die Ausstattung der Bundeswehr.» Kathrin Vitzthum, Landesvorsitzende der GEW Thüringen, betonte, dass die Arbeitgeber jetzt gefordert seien, die Rahmenbedingungen für gute Bildung zu verbessern. «Je prekärer die Rahmenbedingungen, umso größer die Einschränkungen beim Bildungs- und Erziehungsauftrag.»

Insgesamt geht die GEW von Hunderten Einrichtungen aus, die entweder ganztägig geschlossen sind oder lediglich eine eingeschränkte Betreuung anbieten können. Aktionen hatte es demnach unter anderem in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Halle, Dessau, Erfurt und Gotha gegeben. Allein in Dresden waren 80 Prozent der Einrichtungen betroffen, in Leipzig blieben 80 Kitas und Horte geschlossen und boten lediglich eine Notbetreuung an.

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände unter anderem über Sonderregelungen für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Neben besserer Bezahlung fordern sie Verbesserungen für Kita-Leitungen, Qualifizierung und genug Zeit für Tätigkeiten außerhalb der reinen Betreuungszeit. Laut GEW haben die Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt und zentrale Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt.

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten