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1.500 Menschen protestieren in Leipzig gegen Bildungspaket

In Leipzig wird gegen das neue Bildungspaket des Kultusministeriums protestiert. / Foto: Jan Woitas/dpa
In Leipzig wird gegen das neue Bildungspaket des Kultusministeriums protestiert. / Foto: Jan Woitas/dpa

In Leipzig wehren sich Lehrkräfte, Eltern und Schüler gegen Kürzungen im Bildungssystem. Vor allem ältere Lehrkräfte sehen sich durch das neue Paket besonders stark belastet.

Zahlreiche Menschen haben in Leipzig gegen das Bildungspaket des sächsischen Kultusministeriums protestiert. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mitteilte, versammelten sich rund 1.500 Demonstrierende vor dem Landesamt für Schule und Bildung. Mit selbst gebastelten Schildern machten sie ihrem Unmut Luft. Ihre zentrale Forderung: eine «echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen» statt kurzfristiger Notlösungen auf Kosten von Lehrkräften und Bildungsqualität.

Die GEW fordert das Ministerium auf, die geplanten Maßnahmen zurückzunehmen. Diese zielen laut Ministerium darauf ab, den Unterricht angesichts hoher Ausfallzeiten – vor allem an Oberschulen – besser abzusichern.

Mehr Stunden für Ältere – weniger Entlastung

Ein zentraler Punkt des Pakets betrifft ältere Lehrkräfte: Sie sollen künftig mehr Stunden unterrichten. Die bisherige sogenannte Altersermäßigung soll dafür eingeschränkt werden. Derzeit wird Lehrkräften ab 58 Jahren eine Stunde pro Woche erlassen, ab 60 zwei und ab 61 drei Stunden. Künftig soll diese Regelung erst ab dem 63. Lebensjahr greifen.

Auch die Anrechnung von Stunden bei besonderen schulischen Aufgaben soll überarbeitet werden. Zudem sollen angehende Lehrkräfte bereits während des Studiums stärker in den Schulalltag eingebunden werden. Laut Ministerium fehlen im Freistaat derzeit rund 1.400 vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte.

Scharfe Kritik an Reformplänen

«Dieses Paket verschärft die Krise und den Personalmangel an Sachsens Schulen – und das auf dem Rücken der Lehrkräfte», kritisierte der Landesvorsitzende des Sächsischen Lehrerverbandes, Michael Jung. Die geplanten Einschnitte träfen nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, sondern alle, die Schule gestalten – und alle, die dort lernen.

Weitere Protestaktionen sind geplant: Am Mittwoch soll in Chemnitz am Karl-Marx-Monument demonstriert werden, am Donnerstag vor dem Kultusministerium in Dresden.

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