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Lernhaus für die Universitäts­schule Dresden kommt - Stadtrat stimmt für den Neubau

Schülerverteterin Lore Steinigen appellierte in ihrer Rede im Stadtrat am 31.3.25 an die Abgeordneten: "Ich lade Sie persönlich in die Universitätsschule ein. Sehen Sie mit eigenen Augen, warum diese Investition in die Zukunft notwendig ist."
Schülerverteterin Lore Steinigen appellierte in ihrer Rede im Stadtrat am 31.3.25 an die Abgeordneten: "Ich lade Sie persönlich in die Universitätsschule ein. Sehen Sie mit eigenen Augen, warum diese Investition in die Zukunft notwendig ist."

Der Dresdner Stadtrat hat für den Neubau der Universitätsschule Dresden gestimmt. Bis 2029 soll aus einem DDR-Schulaltbau in Nähe des aktuellen Standorts ein Lernhaus für die Schule der Zukunft und die bald 1.100 Kinder und Jugendlichen entstehen. Der Antrag auf Überprüfung der Kosten und die Forderung nach mehr Spenden wurden ebenfalls bestätigt.

Das Lernhaus für die Universitätsschule Dresden kommt! Mit großer Mehrheit wurde in der Stadtratssitzung am 31. März der Schulneubau für die Universitätsschule Dresden angenommen. In der Projektpräsentation ist als Baubeginn 2026, als Nutzungsbeginn 2029 festgehalten. Entstehen soll für 46 Millionen Euro ein Schulbau für etwa 1.100 Kinder und Jugendliche in den Klassenstufen 1 bis 12. Sie bereiten sich auf alle allgemein­bil­den­den Schulabschlüsse vor: Hauptschulreife, Mittlere Reife (Realschulabschluss) und Hochschulreife (Abitur).

Bereit für die Schule der Zukunft?

Schülervertreterin Lore Steinigen forderte die Stadtratsmitglieder in einer bewe­gen­den Rede auf, sich für den Neubau ein­zu­setzen: „Unsere Schule ist mehr als ein Gebäude – sie ist ein Versprechen“, erklärte die Rednerin. „Doch uns fehlt der Platz, um so zu lernen, wie wir es brauchen.“ führte sie weiter aus und endete mit der Frage: „Unsere Schule zeigt, wie Zukunft funktioniert. Wir sind bereit. Die Frage ist: Sind Sie es auch?"

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Dresden als Ort der Innovation stützen

In einem Änderungsantrag formulierte Matthias Dietze, CDU, den Vorwurf, es handele sich bei dem Entwurf um "Luxusstandard". Dana Frohwieser, Fraktionsvorsitzende SPD, und Katharina Ringel, Bündnis90/Die Grünen, ordneten den Vorwurf ein.

Dana Frohwieser zeigte sich beeindruckt von der Rede der Schülerin und stellte klar: "Ein pädagogisches Konzept ist kein Luxus. Die Universitätsschule bekommt keinen Quadrat­meter mehr als für jede öffentliche Schule in der Schulbauleitlinie festgehalten." Katharina Ringel ergänzte, dass die im Änderungsantrag angesprochenen Kosten für Klettergerüste lediglich den Umzug an den neuen Standort und die Sicherheitsabnahme umfassen. Die Klettergerüste selbst wurden mit Spenden des Schulfördervereins angeschafft.

Die grüne Stadträtin mahnte ihre Kolleg:innen: "Dresden war schon immer ein Ort der Innovation. Inspiration dafür entsteht auch aus einer anregenden Umgebung. Lassen Sie die wenigen Gemeinschaftsschulen in Dresden mit der Zeit gehen." Zudem hob sie die Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Forschungsstelle Universitätsschule ForUS an der TU Dresden hob sie als beispielhaft vor: "Wie nirgends sonst entsteht hier eine Kooperation aus Wissenschaft und Praxis."

Änderungsantrag fordert Überprüfung der Planung und mehr Spenden

Der interfraktionelle Änderungsantrag von CDU, FDP, Freie Wähler und Team Zastrow wurde in der Abstimmung angenommen. Er fordert die Stadt auf, erneut zu überprüfen, welche der Ausgaben „für eine Inbetriebnahme nicht notwendig sind. (...) Gleichzeitig wird die Universitätsgemeinschaftsschule aufgefordert, zukünftig über weitere Spenden­kampagnen zusätzliche Mittel für das Bauvorhaben einzuwerben.“

Bereits 2021 hatte die Schulgemeinschaft bewiesen, wie wichtig ihr der Schulbau ist, in­dem sie 2,2 Millionen Euro sammelte – eine beispiellose Eigenleistung für eine öffentliche Schule. Bei der Spendenübergabe an Oberbürgermeister Hilbert hatte dieser einen ungewöhnlichen Vorschlag, um die damalig Finanzierungslücke zu schließen: „Um weiteren Geldgebern anzuzeigen, dass der Einsatz sich lohnt“, so erklärte Hilbert, werde er dem Stadtrat vorschlagen: Auf jeden Spendeneuro sollte die Stadt einen Euro drauf legen. Ziel ist es, dass beide Seiten 6,5 Millionen zusätzlich beisteuern.

Anke Langner, die wissenschaftliche Leiterin des Schulversuchs an der TU Dresden, sieht das Ergebnis der Abstimmung kritisch: „Natürlich freuen wir uns, dass der Neubau nun kommen kann. Dass man aber aus dem damaligen Angebot des Oberbürgermeisters nun die Forderung nach einer weiteren Spendenaktion ableitet, ist für die Schulgemeinschaft nicht nachzuvollziehen. Ich kenne keine andere Schule in Dresden, der eine solche Forde­rung gestellt wird.“

Herausforderungen bis zum Umzug in den Neubau

Bis zur geplanten Fertigstellung des Neubaus wird es eng für die Schülerschaft. Bereits im Schuljahr 2026/27 sind die Raumkapazitäten überausgeschöpft. Für aktuell 850 Kinder und Jugendliche steht eine Einfeldturnhalle zur Verfügung. Es fehlt an Fachräumen für Naturwissenschaften und Musik. Auch eine Lehrküche für das Fach WTH Wirtschaft, Technik, Haushalt gibt es nicht.

Die Raumsituation stellt die Schule auch bei der Organisation der Abschlussprüfungen für den ersten großen Absolventenjahrgang von 60 Jugendlichen vor Herausforderungen. Gemeinsam mit ihren Partnern findet die Schulgemeinschaft weiterhin kreative Lösungen, um das kooperative Lernen in Projekten für die Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen.

Aufzeichnung der Sitzung und Unterlagen

Die Aufzeichnung des Sitzungs-Livestreams kann auf den Seiten von Sachsen Fernsehen nachgeschaut werden. Alle Dokumente für die Abstimmung sind im Ratssystem der Stadt Dresden hinterlegt. Zu finden sind hier in einer Präsentation auch  Einblicke in den Entwurf des Neubaus.

    Über die Universitätsschule Dresden

      Die Universitätsschule Dresden ist ein gemein­sames Projekt der Landes­haupt­stadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissen­schaft­li­cher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiter­bildungs­schule für Lehrer:innen. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle ForUS an der TU Dresden.

          Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
          Informationen zur Universitätsschule Dresden: https://universitaetsschule.org

      Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen finden Sie unter @unischuleTUD Einblicke in das Forschungsprojekt und den Schulalltag: Facebook, Instagram, YouTube und LinkedIn. Neuigkeiten aus dem Projekt Universitätsschule Dresden lesen Sie auch regelmäßig im TUD-Newsletter des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften.

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