Um Oberschüler für den Lehrerberuf zu gewinnen, gibt es in Freiberg ab kommendem Schuljahr einen verkürzten Ausbildungsweg. Mit der neuen fachbezogenen Hochschulreife am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik und Wirtschaft «Julius Weisbach» in Freiberg und einem anschließenden Studium an der TU Bergakademie Freiberg könnten Absolventen einer Oberschule in fünf Jahren Lehrkraft werden, sagte Kultusminister Conrad Clemens (CDU). Das sei bis zu zweieinhalb Jahre schneller als bisher möglich.
Im Fokus des Schulversuchs steht der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Dort ist der Bedarf an Lehrkräften laut Clemens überdurchschnittlich hoch.
Neuer Ausbildungsweg in Freiberg
Mit einem zweijährigen Bildungsgang am Beruflichen Schulzentrum (BSZ) für Technik und Wirtschaft «Julius Weisbach» in Freiberg können die Schüler die fachgebundene Hochschulreife für ein MINT-Bachelorstudium erreichen.
Dabei werden die Schüler durch Praxiseinheiten an der TU Bergakademie Freiberg an das Studium herangeführt. Sie könnten so schon das Leben an der Universität kennenlernen und möglicherweise auf den Geschmack kommen, ergänzte Schulleiter Frank Wehrmeister.
Lehramtsoptimierte Studiengänge an der Bergakademie
Studiengänge, die für diesen Wechsel ins Lehramt optimiert sind, bietet die Bergakademie an. Die wissenschaftliche Ausbildung für die Unterrichtsfächer Mathematik/Informatik oder Physik/Chemie ist mit dem Studium dann abgeschlossen. Anschließend ist der Seiteneinstieg ins Lehramt für Oberschulen möglich, bei dem die pädagogischen Kompetenzen berufsbegleitend erlernt werden.
Mit dem Schulversuch will Clemens auch dem Lehrermangel außerhalb der großen Städte gegensteuern. «Es geht uns darum, dass die Menschen, die gerne hier bleiben wollen nach ihrer Schulzeit, auch hier bleiben und die Lehrerausbildung hier absolvieren können», sagte der Minister.
Bewerbungen bis Anfang Mai möglich
Das Programm soll im Schuljahr 2025/2026 mit maximal 28 Schülern beginnen. Bewerbungen sind noch bis zum 7. Mai möglich. Voraussetzung ist der Realschulabschluss. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht, auch wer Berufserfahrung hat, kann teilnehmen. Bisher reichte eine einstellige Zahl Interessenten ihre Unterlagen ein, damit das Angebot wie geplant starten kann, müssten es laut Schulleiter Wehrmeister noch deutlich mehr werden.
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