Sparkassen-Kunden kennen es weniger, aber viele, die sich in den letzten Jahren mit Girokonten und Onlinebanking beschäftigt haben, sind schnell bei kostenlosen Girokonten gelandet.
Die Kontoeröffnung war zwar in den 90er/2000er mit Post-Ident etwas zeitintensiv und die Umstellung der Abbuchungen aufwendig, aber dafür lockte oft ein kostenloses Konto und eine kostenlose Kreditkarte. Dies hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Freischaltung des neuen Kontos funktioniert jetzt per App bequem von der Couch aus und seit 2016 gibt es digitale Kontowechselserviceangebote, dafür sind in der Niedrigzinsphase - neben den neuen Strafzinsen - die kostenlosen Girokonten verschwunden, zumindest fast alle Angebote.
Wo finde ich ein kostenloses Girokonto?
Dank der von der EU festgelegten Zahlungskonten-Richtlinie (Richtlinie 2014/92/EU) sind alle Mitgliedstaaten verpflichtet, den Vergleich der Kosten aber auch den Wechsel von Zahlungskonten konsumentenfreundlicher zu gestalten. Auch müssen die Staaten sicherstellen, dass Zahlungskonten mit grundlegenen Funktionen unentgeltlich oder gegen eine angemessene Gebühr angeboten werden (Basiskonto).
In Deutschland ist ein offizielles Vergleichsportal aktuell leider noch nicht zu erwarten (voraussichtlich 2022). Diese Rolle übernimmt als Übergangslösung die Stiftung Warentest. Auf der Seite www.test.de/Girokonto-im-Test-5069390-0 können aktuell 316 Girokonten von über 130 Banken verglichen werden.
Für welches kostenlose Girokonto soll ich mich entscheiden?
Vorab sollte man überlegen, was man vom Konto erwartet. Nicht immer ist die kostenlose Variante, die beste Option. Sparfüchse können zwar viele Anbieter kombinieren, wer aber nicht Girokonto, Kreditkarte und Depot bei unterschiedlichen Banken nutzen möchte, der muss ggf. geringe Kosten in Betracht ziehen.
Welcher Kunde bin ich?
- Habe ich ein regelmäßiges Einkommen und wie hoch ist es?
- Hole ich (noch) Bargeld am Automaten und wenn ja, wie oft und wo (In-/Ausland)?
- Benötige ich eine Kreditkarte?
- Überweise ich nur online oder nutze ich noch Belege? Wie oft muss ich überweisen?
- Benötige ich einen Ansprechpartner vor Ort oder reicht mir eine App aus?
- Wieviele Karten benötige ich (Ersatzkarten/Partnerkarten)?
- Benötige ich oft einen Dispo? Wenn ja, wie wären die Zinsen für Kontoüberziehung?
Zur Orientierung: Empfohlen werden maximale Kosten von 60 EUR im Jahr für ein Girokonto inklusive Girocard / Bankcard und Onlinebuchungen.
Welche Girokonten sind noch kostenlos?
Eine sehr detaillierte Übersicht bietet die Stiftung Warentest und geht dabei auch auf weitere Aspekte wie Tan-Verfahren, Filialnetz, Kosten für Belegüberweisungen, Daueraufträge, ethisch-ökologisch etc. ein.
Wir haben einmal fünf Direktbanken herausgenommen, die bereits länger eine kostenlose Variante bundesweit und ohne Filialnetz anbieten.
1822direkt | Comdirect | DKB | ING | N26 | |
günstiges Konto bis 60 EUR / Jahr | ✔️ | ✔️ | ✔️ | ✔️ | ✔️ |
Mindestgeldeingang / Monat | 0,01 EUR | 700 EUR | 700 EUR | 700 EUR | 0,00 EUR |
Kostenloses Onlinebanking | ✔️ | ✔️ | ✔️ | ✔️ | ✔️ |
Kredikarte | Kosten für Visa Kreditkarte abhängig von Umsatz | kostenlose Visa-Debitkarte (Kredikarte 1,90 mtl.) | kostenlose DKB-VISA-Card | kostenlose VISA Card [Debitkarte] | ✔️ |
Anzahl Automaten für kostenloses Geldabheben | 23.000 | 9.000 | 26 | 1.200 | 11.500 Cash26 Partnergeschäfte |
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