Der letzte Trainer der DDR-Auswahl hofft auf mehr Solidarität zwischen ostdeutschen Fußball-Vereinen. Eduard Geyer versteht nicht, «dass die ostdeutschen Mannschaften untereinander keinen Schulterschluss machen - ob das Aue, Dresden, Chemnitz oder Leipzig sind - und sich gegenseitig unterstützen. Bestimmte Sachen sind schwer nachzuvollziehen», sagte der 80 Jahre alte ehemalige Spieler und Trainer der Deutschen Presse-Agentur.
Am Samstag (14.00 Uhr/RBB und MagentaSport) treffen im Spitzenspiel der dritten Liga Energie Cottbus und Dynamo Dresden aufeinander. So wünscht sich Geyer auch für die Begegnung zwischen dem Tabellenführer aus der Lausitz und dem Tabellenzweiten eine Fußball-Atmosphäre, die den Osten ein bisschen hofiere: «Und nicht, dass sich irgendwelche Idioten den Schädel einhauen. Von mir aus sollen sie ein paar Raketen zünden, aber nur gegen den Himmel.»
Handball als Vorbild beim Reklamieren
Auch auf dem Rasen soll die Partie fair verlaufen, «wie beim Boxen: Die hauen sich auf die Fresse und am Schluss gratulieren sie sich gegenseitig.» Geyer regen vor allem die Reaktionen beim und nach einem Foulspiel auf. «Fußball ist ein Zweikampfsport. Da muss man sich darauf einstellen, dass man gefoult wird oder es einen Freistoß gibt. Beim Fußball wird dann diskutiert. Und auch die Schiedsrichter fangen an, mit den Spielern zu diskutieren. Das ist doch eine Krankheit», sagt Geyer.
Er verweist auf den Handball, von dem man sich etwas abschauen könne: «Beim Handball siehst du das nicht und die sind körperlich robuster als die Fußballer. Die Fußballer jammern bei jedem Ding rum. Foulspiel gehört genauso dazu wie ein guter Torschuss.»
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