RB Leipzigs bislang einziger Winter-Zugang Eljif Elmas hat viele Talente. Dazu gehört auch das Backen. «Ich habe Geschick beim Backen. Mein Vater arbeitet seit 20 Jahren als Bäcker, hat eine Bäckerei in Mazedonien», sagte der 24-Jährige bei seiner Vorstellungsrunde im Trainingslager im spanischen La Manga. Dort packt er auch noch mit an, wenn er in seiner Heimat zu Besuch ist. «Wenn ich da bin und ich sehe, dass er viel Kundschaft hat, helfe ich meinem Vater.»
Doch Trainer Marco Rose erhofft sich natürlich, vor allem von Elmas' fußballerischen Talente zu profitieren. Der Mazedonier könne auf der nach Emil Forsbergs Abgang freien Position auf der Zehn ebenso spielen wie als Sechser, Achter und sogar als Flügelstürmer. «Er ist fußballerisch sehr stark, aber auch bereit, Wege gegen den Ball zu machen», sagte der 47-Jährige. «Er kann einen großen Mehrwert für uns bringen.»
Fünf Jahre Neapel waren genug
Elmas selbst sieht sich vor allem als hängender Stürmer und auf der Spielmacher-Position. In Leipzig erhofft sich der etwa 25 Millionen Euro teure Spieler, der von der SSC Neapel kam, neue Impulse. «Ich war fünf Jahre in Neapel, ich brauchte diese Veränderung. Das hier ist RB Leipzig, ein großer Club in Deutschland. Ich mag das Projekt und wie hier mit jungen Spielern wie mir gearbeitet wird», erklärte er nach der Vormittagseinheit am Donnerstag.
Zunächst aber muss er sich taktisch auf das Leipziger Spielsystem und die neue Liga einstellen. «Das Spiel von RB Leipzig ist schneller als in Napoli, generell ist in der Bundesliga mehr Raum, weil ein direkterer Fußball gespielt wird», sagte er. Doch das dürfte seiner aktiven, dynamischen Spielweise entgegenkommen. «Ich versuche, schnell zu lernen, um für die Bundesliga und das Team bereit zu sein», kündigte der Nationalspieler an. «Das ist nicht einfach, weil der Trainer Deutsch spricht und ich das dann übersetzt bekomme. Aber ich hoffe, dass ich schnell mehr verstehe.»
Tor gegen Deutschland
Viele Fans in Deutschland dürften den 1,82-Meter-Mann noch aus dem Jahr 2021 kennen. Damals erzielte er den 2:1-Siegtreffer für sein Heimatland im WM-Qualifikationsspiel gegen das DFB-Team in der Spätphase der Ära von Bundestrainer Joachim Löw. «Das ist eines meiner Lieblingstore», sagte Elmas noch immer begeistert. «Wenn man aus Mazedonien kommt, gegen ein so großes Team wie Deutschland spielt und das entscheidende Tor schießt, macht einen das echt stolz.»
Bei RB erhoffen sie sich ebenso entscheidende Tore von dem neuen Spieler, wenngleich Coach Rose bereits ankündigte, noch an Elmas' Torquote arbeiten zu wollen. Nach leichten Oberschenkelproblemen könnte er zum Jahresauftakt gegen Eintracht Frankfurt am 13. Januar schon erste Spielminuten bekommen. «Ich fühle mich gut, trainiere mit der Gruppe und spüre keinen Schmerz mehr im Oberschenkel», sagte der Offensiv-Allrounder. «Ich denke, dass ich bereit bin.»
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