Der Kunstkritikerverband AICA hat eine Schau des Museums der bildenden Künste in Leipzig als Ausstellung des Jahres 2023 gekürt. «Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland» zur Einwanderungsgeschichte der DDR und deren Folgen sei eine «intensive, diskursfreudige und emotional berührende Aufarbeitung» der internationalen Beziehungen der DDR gewesen, teilte der Verband am Mittwoch mit. Im ersten Teil des dreiteiligen Projekts wurden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern aus den sogenannten sozialistischen Bruderländern präsentiert. Die Schau wurde von Mai bis September 2023 gezeigt.
Zum Museum des Jahres wählten die Kunstkritikerinnen und -kritiker das Brücke-Museum in Berlin. Mit seiner Expressionismus-Sammlung habe das Museum unter der Leitung von Lisa Marei Schmidt «wegweisende Modelle einer kritischen Befragung der eigenen Geschichte und Sammlung entwickelt», hieß es zur Begründung. Die «Brücke»-Künstler werden aus AICA-Sicht mit Blick auf Kolonialgeschichte und Nationalsozialismus kritisch kontextualisiert. «Zugleich positioniert sich das Haus mit avancierten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.»
«Amt 45 i» des US-Künstlers Cameron Rowland zu Sklaverei und Kolonisierung am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main hat der AICA-Verband zudem als eine besondere Ausstellung ausgezeichnet.
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