Sitar-Spielerin Anoushka Shankar hat die Dresdner Musikfestspiele um eine indische Klangfarbe bereichert. Im Kulturpalast der Elbestadt bot die Ausnahme-Künstlerin am Montagabend ein Programm mit Stücken ihres letzten Albums und älterem Material. Dabei ließ sie sich mit Arun Ghosh (Klarinette), Tom Farmer (Kontrabass), Sarathy Korwar (Schlagzeug) und Ragavendra Prathap (Percussions) von erstklassigen Musikern begleiten.
Als sich auch die Tontechnik nach einer Weile den akustischen Verhältnissen im Saal angepasst hatte, konnte die Musik des Ensembles in voller Schönheit erklingen. Das Publikum dankte mit Standing Ovations und bekam als Zugabe ein Stück, das Shankar mit ihrer Halbschwester Norah Jones eingespielt hatte - «Traces of You». Arun Ghosh übernahm mit seiner Klarinette die Singstimme.
Shankar ist in Dresden keine Unbekannte. Während der Corona-Pandemie hatte sie auf derselben Bühne die Musik zum Filmklassiker «Shiraz - A Romance of India» («Das Grabmal einer großen Liebe») live gespielt. Der Stummfilm aus dem Jahr 1928 von Regisseur Franz Osten stellt einen Meilenstein im Filmschaffen Indiens dar und begründete die Tradition Bollywoods. Anoushka Shankar - Tochter von Sitar-Legende Ravi Shankar - hatte für die Liebesgeschichte rund um die Entstehung des Weltkulturerbes Taj Mahal 2017 eine Musik komponiert.
Die Dresdner Musikfestspiele gelten als das bekannteste ostdeutsche Klassikfestival und stehen in diesem Jahr unter dem Motto «Horizonte». Bei 60 Konzerten wurde und wird dem Publikum eine große musikalische Bandbreite geboten. Den Auftakt machte am 10. Mai das Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam unter Leitung seines künftigen Chefdirigenten Klaus Mäkelä. Auch Rockstar Sting gehörte zu den Gästen. Am Sonntag klingen die Festspiele aus.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten