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Staatsschauspiel kündigt 20 Premieren für neue Saison an

Staatsschauspiel-Intendant Joachim Klement stellt Spielzeit 2025/2026 vor / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Staatsschauspiel-Intendant Joachim Klement stellt Spielzeit 2025/2026 vor / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Der Freistaat muss sparen, auch seine Theater haben Vorgaben in Millionenhöhe. Das Staatsschauspiel plant dennoch eine weitere ambitionierte Saison.

Das Dresdner Staatsschauspiel plant trotz Sparzwangs im sächsischen Landeshaushalt für die kommende Saison 20 Premieren, darunter allein neun Uraufführungen. Intendant Joachim Klement sprach bei der Vorstellung des Programms 2025/2026 von einem «eindrucksvollen Zeugnis» der Vitalität und Kreativität des Hauses. 

In den Produktionen werden neue Perspektiven erkundet und gesellschaftliche Themen aufgegriffen - von der Frage der Macht und die Destabilisierung des politischen Systems über Care-Arbeit und Generationenkonflikt bis zu Dresdner Ikonen und Feierkultur. Angesichts der Krisen und wachsenden Herausforderungen sei es Zeit, innezuhalten, sagte Klement. Die Kunst des Erinnerns sei «ein zentrales Thema».

Einsparungen sollen keine Folgen bei Vielfalt und Qualität haben

Die Sächsischen Staatstheater müssen 2025 mit insgesamt 7,3 Millionen Euro zur Konsolidierung des Landeshaushalts beitragen und 3,1 Millionen Euro davon direkt einsparen, sagte Wolfgang Rothe, Kaufmännischer Geschäftsführer des Staatsbetriebes. Das solle möglichst ohne Einschnitte bei der künstlerischen Qualität in Semperoper und Schauspiel geschafft werden. «Dafür müssen wir in diesem Bereich etwas kreativer sein.» 

Wohl letztes Mal Fast Forward im November

Das Staatsschauspiel ist laut Klement mit «deutlich über 600.000 Euro» dabei. Das bedeute eine große Produktion weniger. «Und im nächsten Jahr wird es deutlich weniger.» So ist das 15. Europäische Festival für junge Regie «Fast Forward» in diesem November die vorerst letzte Ausgabe. Die bei Fachwelt und Publikum international etablierte Nachwuchs-Plattform sei Opfer des aktuellen Paradigmenwechsels in der Kulturpolitik, sagte dessen Leiterin Charlotte Orti von Havranek. «Kultur als gesellschaftliches Laboratorium, das man sich leistet, weil man es braucht, steht auf dem Spiel, weil es Kulturpolitiker gibt, die sagen, sie soll doch jetzt mal auf eigenen Beinen stehen.» 

Das Staatsschauspiel will trotz enger gewordenen finanziellen Rahmens «auf keinen Fall» Abstriche bei Vielfalt und Qualität der Angebote machen, betonte Klement. Er kündigte eine «unterhaltsame, inspirierende und herausfordernde» Spielzeit an, die die gesamte Bandbreite des zeitgenössischen Theaters präsentiert – von spannenden Klassikern bis zum Experimentellen.

Den Auftakt Anfang September macht eine bearbeitete Fassung von Schillers «Maria Stuart» in einer Inszenierung mit Dresdner Jugendlichen. Auf dem Spielplan stehen zudem «Mephisto» nach dem Roman von Thomas Mann, «Endstation Sehnsucht» oder «Homo Faber». Regisseur Volker Lösch inszeniert «Candide oder der Optimismus» von Soeren Voima nach Voltaire – es ist eine der Uraufführungen. Auf die Bühne kommen zudem «Nora» von Hendrik Ibsen und «Der talentierte Mr. Ripley» sowie «Die Bakchen» - in moderner Fassung nach Euripides.

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