Der sächsische Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine erhält in diesem Jahr 50 000 Euro aus dem Haushalt des Freistaates. Mit 38 500 Euro wird die Herstellung von Bergbarten um 1850, originalgetreuen Paradewaffen nach historischer Vorlage, gefördert, wie das Kulturministerium in Dresden am Montag mitteilte. Das sogenannte Paradegezähe sei fester Bestandteil der bergmännischen Uniform, heute aber meist nur als Kopie erhältlich.
Bergparaden gehören zur sächsischen Tradition und sind ein wichtiger Publikumsmagnet, wie Kultur- und Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) laut Mitteilung bei der Übergabe des Fördermittelbescheides in Chemnitz zur Begründung sagte. Alljährlich im Advent zögen sie Zehntausende an, mit den originalgetreuen Bergbarten seien sie noch authentischer. Klepsch dankte den Ehrenamtlichen, die sich in den Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereinen engagieren «und so diese Traditionen und Bräuche leben und bewahren».
Im Doppelhaushalt 2023/2024 wurden nach Ministeriumsangaben erstmals jeweils 50 000 Euro zur Verfügung gestellt, um diese Traditionen zu pflegen, Nachwuchs zu gewinnen und kulturelle Arbeit in der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří zu leisten. Mit 11 500 Euro wurden dieses Jahr bereits ein Konzert sächsischer Bergkapellen zum Welterbetages am 4. Juni in Freiberg unterstützt.
Der Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine vertritt die Interessen der Bergbrüderschaften, Berg- und Hüttenknappschaften, bergmännischen Musik-, Geschichts- und Traditionsvereinigungen, die sich der Erhaltung und Pflege des berg- und hüttenmännischen Erbes widmen. Er hat nach aktuellen Angaben mehr als 3500 Mitglieder in Sachsen und Tschechien. Seit 2016 sind Bergparaden und Bergaufzüge in Sachsen im bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes.
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