Der junge Kirchenmusiker Niklas Jahn wird neuer Organist der Dresdner Frauenkirche. Der 27-Jährige überzeugte im Finale des Bewerbungsverfahrens mit herausragender Improvisationskunst und konzeptionellen Ideen für den Begegnungsort, wie die Stiftung Frauenkirche am Mittwoch mitteilte. Er werde sein Amt mit Schwerpunkt auf der Gestaltung der Orgelmusik im Dezember 2024 antreten.
Für die prominente Position in Nachfolge des ersten Organisten nach der Weihe des berühmten, aus Kriegstrümmern und mit Spenden aus aller Welt wiederaufgebauten Gotteshauses gab es insgesamt 29 Bewerbungen. Der vorherige Organist war 2022 wegen Unregelmäßigkeiten entlassen worden.
Jahn habe mit «außerordentlichen Fähigkeiten» im Bereich der Orgelimprovisation überzeugt, die für die vielfältigen Dienste in der Frauenkirche «maßgeblich» sei, sagte der Leiter der Auswahlkommission, Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger. Mit seiner «unverstellten Sicht eines jungen Musikers neue Brücken von der Tradition in die Gegenwart zu schlagen, wird eine Bereicherung für das kirchenmusikalische Leben dieses Ortes sein», ergänzten Stiftungsgeschäftsführerin Maria Noth und Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt.
Der freiberufliche Konzertorganist Jahn stammt aus Fulda in Hessen. Er studierte Kirchenmusik, Orgelimprovisation und Chorleitung in Mainz und Freiburg, wo er auch erste praktische Erfahrungen sammelte. Er ist Preisträger renommierter Orgelwettbewerbe, als Solist international tätig und freut sich auf die neue Aufgabe.
Es sei «eine Ehre, an diesem geschichtsträchtigen Ort wirken zu dürfen», sagte er laut Mitteilung. Er sei beeindruckt von der Kern-Orgel und «fasziniert von der barocken Formensprache des Kirchenraums», beschrieb er seinen ersten Besuch. «Nun kann ich es kaum erwarten, hier demnächst meine künstlerische Kreativität zu entfalten.»
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