Mit einer Jubiläums-Ausgabe feiert Dresden am 7. Februar 2025 die Begründung der Balltradition an der berühmten Semperoper vor 100 Jahren. Damit soll an das Comeback des Dresdner Semperopernballs nach der Corona-Pandemie mit anderem Konzept in diesem Jahr angeknüpft werden, sagte der neu gewählte Vorsitzende des Ball-Vereins, Gerhard Müller.
Unter dem Motto «Lasst uns feiern» können rund 2.000 Gäste in dem weltberühmten Theatersaal tanzen - und weitere parallel beim Open-Air-Ball vor dem Gebäude. «Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, daran halten wir fest.»
Großteil der Tickets schon verkauft
Obwohl zu Programm und Künstlern bisher nichts bekannt ist, «sind 80 Prozent der Tickets schon weg», sagte Müller. Zum 100. Jubiläum entwarf die Dresdner Designerin Dorothea Michalk ein weit schwingendes, golden schimmerndes Kleid für die Debütantinnen. Es wird in Sachsen handgefertigt, wie der passende Schmuck aus dem Atelier der Dresdner Goldschmiedin Barbara Oehlke.
«Der Ball wird ein wichtiges kulturelles Highlight und auch ein integraler Bestandteil unseres Spielplans 2024/25», sagte die neue Opernintendantin Nora Schmid. Neben Staatskapelle, Staatsopernchor, Solisten und Ballett ist erstmals auch der Kinderchor der Semperoper Teil des Programms.
Debütantin mit Prominenz
Die Organisatoren suchen laut Müller noch Sponsoren für den Jubiläumsball - und 100 Debütantenpaare. Bei einem Casting am 21. September können 16- bis 29-Jährige, auch Paare, vortanzen, die den Wiener Walzer einschließlich Rechts- und Linksdrehungen beherrschen.
Mit Lucia von Faber-Castell, Tochter der Schauspielerin Mariella Ahrens, warte auch eine prominente Debütantin noch auf ihren Ballpartner - über den Instagram-Account des Semperopernballs können sich Anwärter mit einem Tanzvideo bewerben.
Lange Ballgeschichte
Der erste Opernball in dem nach Plänen von Architekt Gottfried Semper 1871 bis 1878 erbauten Hoftheater fand am 21. Februar 1925 statt - und danach bis 1939 fast jährlich Anfang Februar. Mit dem 12. rauschenden Ball im Opernhaus im Jahr 1939 - in dem der Zweite Weltkrieg begann - brach die Tradition ab.
Im Juli 1989 erinnerte ein Musenfest im und um das Opernhaus im barocken Stil an den Glanz vergangener Zeiten. Der erste Ball der Sächsischen Staatsoper 2006 knüpfte daran an, nach 67 Jahren - und mit einem Pendant unter freiem Himmel.
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