Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in Sachsen auf die jetzt beginnende Saison der Feuersalamander eingestimmt. «Wenn die Nachttemperaturen über 5 Grad klettern und der Regen für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgt, dann wappnet sich auch das Feuersalamander-Team des BUND Sachsen und macht sich auf die Suche nach den kleinen schwarz-gelb gemusterten Amphibien», teilte der Verband am Mittwoch mit. Denn in dieser Zeit komme wieder Bewegung in die Amphibienfauna, Frösche, Kröten und Molche würden dann ihre Wanderschaft zu den Laichgewässern beginnen. Auf ersten Kontrollgängen habe man die nachtaktiven Feuersalamander bereits sichten können.
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) gilt in Sachsen als stark gefährdet. Prognosen gehen von einer weiteren Abnahme des Bestandes aus. «Für den Rückgang der Art sind in erster Linie die fehlenden, geeigneten Gewässer für den Salamander-Nachwuchs zu nennen. Infolge der Klimaerwärmung fallen viele Bachläufe auch schon in der ersten Jahreshälfte trocken», hieß es. Auch Starkregen macht dieser Tierart zu schaffen - dann können die Larven aus dem Bachlauf geschwemmt werden. Zudem erschweren glatte Einfassungen der Gewässer den Tieren den Ein- und Ausstieg. Einträge aus Siedlungen und der Landwirtschaft können sich gleichfalls negativ auf die Entwicklung der Larven auswirken und das Nahrungsspektrum im Wasser verändern, erläuterte der BUND.
Der BUND Sachsen ist für das Monitoring der Feuersalamander-Vorkommen im Landkreis Zwickau, dem Osterzgebirge und im Stadtgebiet Chemnitz zuständig und kann dabei auf finanzielle Hilfe des Landes Sachsen und der EU bauen. Parallel zum Monitoring beginnt in diesem Jahr das Forschungsprojekt «Sächsische Allianz zum Schutz des Feuersalamanders» in Regie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Universität Leipzig und der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden. Ziel ist es, ein Frühwarnsystem zum Schutz des Feuersalamanders in Sachsen aufzubauen. Hintergrund des Projektes ist die Bedrohung der Feuersalamander durch einen tödlichen Hautpilz - die «Salamanderpest»
«Um eine Verbesserung der Situation zu erlangen, sind wir auch auf die weitere Mithilfe von ehrenamtlichen Naturschutzhelfern und Einheimischen angewiesen», sagte BUND-Mitarbeitern Heidi Enderlein. Eigene Funde und Sichtungen der auffällig gemusterten Tiere könnten mit einem Hinweis auf Anzahl, Fundort, Datum sowie Fundumstände und möglich mit Foto, per Post oder E-Mail an den BUND oder an das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie geschickt werden.
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