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Koalitionsfraktionen in Brandenburg unterstützen Intendanten des Lausitz Festivals

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, l-r), die Geschäftsführerin der Kulturservicegesellschaft mbH , Maria Schulz, Festival-Intendant Daniel Kühnel und Ministerin Kathrin Schneider. / Foto: Daniel Scholz/Lausitz-Festival/dpa
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, l-r), die Geschäftsführerin der Kulturservicegesellschaft mbH , Maria Schulz, Festival-Intendant Daniel Kühnel und Ministerin Kathrin Schneider. / Foto: Daniel Scholz/Lausitz-Festival/dpa

Die Koalitionsfraktionen im Brandenburger Landtag haben sich hinter das Lausitz Festival und seinen Intendanten Daniel Kühnel gestellt. Ein Antrag der Linke-Fraktion für einen Neustart des länderübergreifenden Mehrsparten-Festivals und eine Neuausschreibung der Intendanz wurde am Donnerstag mehrheitlich abgelehnt.

Hintergrund sind Vorwürfe von regionalen Kulturschaffenden, nicht in die Programmentwicklung des Festivals einbezogen zu werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist eine fehlende Transparenz bei der Besetzung der Intendanz des Festivals, das es seit 2020 gibt. Es habe keine Ausschreibung gegeben. Daniel Kühnel habe einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten, ohne dass der Beirat des Festivals dazu befragt worden sei.

Die Beiratsvorsitzende Kathrin Winkler sagte dazu am Donnerstag auf Nachfrage, der Beirat sei in seinen Sitzungen fortlaufend informiert worden und stehe auch über die Sitzungen hinaus in Austausch mit der Intendanz und dem Lausitz Festival-Team. «Es gab zu keinem Zeitpunkt Einwände zur Personalie des Intendanten. Vielmehr wurde das Konzept von Daniel Kühnel einstimmig beschlossen», erklärte Winkler, die auch Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland ist.

Künstlerischer Beirat entscheidet nicht über Intendanz 

Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) wies im Landtag darauf hin, dass der künstlerische Beirat geschaffen worden sei, um regionalen Akteuren eine Stimme zu geben. Er solle inhaltlich begleiten, die Entscheidung über die Intendanz treffe aber der Aufsichtsrat, machte sie deutlich.  

Die Linke-Fraktion in Brandenburg hatte kritisiert, die Intendanz arbeite vor allem darauf hin, Hochkultur für einen kleinen Kreis von Interessierten zu organisieren – anstatt die Region und ihre Kulturschaffenden in ihrer Breite zu repräsentieren. 

Ministerin: Lausitz Festival muss noch mehr Vertrauen schaffen

Das Lausitz Festival solle die Welt in die Lausitz einladen, sie bekannt machen und regionale Identitäten stärken, stellte die Kulturministerin dar.  An der Qualität des Festivals gebe es keine Abstriche. Intendant Kühnel habe mit seinem Netzwerk große Künstlerinnen und Künstler in die Region bringen können. 

Bei 80 Prozent Auslastung im vergangenen Jahr kann Schüle zufolge noch mehr getan werden, um die Menschen mit dem Festival zu erreichen. Dass sich ein junges Festival auch nach den Pandemie-Jahren erst entwickeln und Vertrauen schaffen müsse, sei plausibel, so Schüle. Sie würde sich wünschen, dass künstlerische Leiter mit Respekt und Partnerschaft auf Augenhöhe behandelt werden.

In diesem Jahr hat das mittlerweile fünfte Lausitz Festival unter anderem ein Konzert der WDR Big Band in der Kulturweberei in Finsterwalde im Programm. In der Görlitzer Pfarrkirche St. Peter und Paul tritt der Grammy-prämierte Lettische Radiochor auf.  Der vielfach ausgezeichnete frankokanadische Pianist Marc-André Hamelin spielt im Neuen Schloss in Bad Muskau. 

Das Festival findet vom 24. August bis 14. September in Brandenburg und Sachsen und dem polnischen Grenzland statt. Der Bund stellt jährlich rund vier Millionen Euro mit dem Ziel bereit, das Festival zu einer kulturellen Leitmarke zu entwickeln. 

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