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Sängerin Gwen Dolyn und Kraftklub-Gitarrist Steffen Israel: Ein Duo namens «Tränen»

Das Duo Tränen aus Steffen Israel (l) und Gwen Dolyn veröffentlicht am Freitag sein erstes Album. / Foto: Selena Hamers/dpa
Das Duo Tränen aus Steffen Israel (l) und Gwen Dolyn veröffentlicht am Freitag sein erstes Album. / Foto: Selena Hamers/dpa

Gwen Dolyn und Steffen Israel, bekannt als Sängerin und Gitarrist der Band Kraftklub, haben ihr neues Album "Haare eines Hundes" als Duo Tränen veröffentlicht. Sie präsentieren mit Singles wie "Kapitulation" und "Stures dummes Herz" bereits einen Vorgeschmack auf das Album.

Sängerin Gwen Dolyn und Kraftklub-Gitarrist Steffen Israel hatten eigentlich nur dem Punk-Song «Duell der Letzten» aus den 80ern zu einer Neuauflage verhelfen wollen. Doch aus beiden Musikern wurde ein Duo, aus einem Lied ein ganzes Album («Haare eines Hundes»), das an diesem Freitag veröffentlicht wird. Eine Kostprobe gab es schon mit Singles wie «Kapitulation» und «Stures dummes Herz», das seit dem Sommer weit mehr als 900.000 Aufrufe bei Spotify erzielt hat.

«Tränen» zeigt erneut, dass sich Chemnitz zu einem kreativen Hub in der Musikszene mausert. Nicht nur Kraftklub und Frontmann Felix Kummer sind überregional etabliert und bringen große Bühnen und Festivals zum Beben, auch das Indie-Pop-Trio «Blond» ist längst kein Geheimtipp mehr; im Frühjahr veröffentlichte die Band «Power Plush» ebenfalls aus Chemnitz ihr Debütalbum.

Inzwischen ist auch die aus Berlin stammende Gwen Dolyn im einstigen «Manchester Sachsens» zu Hause, das 2025 Europäische Kulturhauptstadt wird. «Hier ist noch Platz und Luft», erzählt sie. «Man braucht hier nicht viel Geld und viel Ansehen, um in Ruhe seine Kunst machen zu können.» Das erinnere an die Zeit früher in Berlin. «Als Basis ist es hier super.»

Der Bandname «Tränen» sei durch einen Verhörer am Telefon entstanden, erzählt Steffen Israel. Doch er passt zu den sehr persönlichen Texten - sie ermutigen zu Verletzlichkeit als Mittel der Selbstbehauptung. «Meine Waffe ist Verletzlichkeit, ich zeig dir was ich fühl», heißt es etwa im Lied «Mitten ins Gesicht» oder «Lass los, was dir weh tut» in «Stures dummes Herz». Musikalisch bewegen sich Tränen im Indie-Pop und der NNDW, machen auch kein Geheimnis aus ihrer Sympathie für den Punk. Dabei wecken sie unweigerlich Erinnerungen an Wir sind Helden und die Hamburger Schule.

Für Israel ist das Album zunächst eine erste Etappe. «Ich mache Musik, um sie vor Leuten zu spielen», bekennt er sich als Vollblut-Livemusiker. «Wenn ich einen Song schreibe, stell ich ihn mir immer live vor.» Daher brennt er drauf, im Frühjahr mit Tränen auf Tournee zu gehen. Und wie viel Kraftklub steckt in Tränen? Natürlich habe er die Erfahrungen, die er mit der Band gemacht habe, in das neue Projekt eingebracht. «Bei Kraftklub bringen fünf Leute Input ein, bei Tränen zwei», rechnet Israel vor. «Von daher steckt in Tränen mehr von mir selbst als in Kraftklub.»

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