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Mehrgenerationen Wohnen: eine Idee für mehr sinnstiftende Menschlichkeit

Symbolbild Jung und alt / pixabay geralt
Symbolbild Jung und alt / pixabay geralt

Das Konzept von Mehrgenerationen Wohnquartieren gab es schon mal. Es nannte sich Dorfgemeinschaft. Es könnte auch in Städten viele Probleme lösen.

Alte Menschen vereinsamen, junge Menschen kämpfen in der Arbeitswelt und mit der Kinderbetreuung. Die Pflegekosten explodieren und es gibt landein, landaus zu wenige Erzieherinnen und Erzieher. All die Probleme in unserer Gesellschaft immer nur mit mehr Geld zu lösen, ist mittel- und langfristig eine Sackgasse, weil dieser Weg nur Symptome versucht zu lindern, aber den ursächlichen Systemfehler nicht behebt.

Die folgende Erzählung ist inspiriert von einem Mehrgenerationen-Wohn-Projekt aus der Schweiz und wäre durchaus ein Ansatz, der auch in Deutschland funktionieren kann. Die Quartiere im Raum Bern-Solothurn bieten eine einzigartige Lebensweise, die die Vorteile mehrerer Generationen unter einem Dach vereint.

Anna ist eine junge Mutter, die im Quartier lebt. Sie bringt ihre Tochter Emma zum quartiereigenen Kindergarten, wo professionelle Erzieherinnen und Erzieher die Kinder betreuen. Anna schätzt die Flexibilität, die ihr das Quartier bietet, da sie nun wieder Vollzeit arbeiten kann und Emma rundum gut versorgt ist. Das afrikanische Sprichwort "Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf" nimmt hier Gestalt an. Bildung und Erziehung sind in diesem Quartier keine Sache allein der Eltern oder der Schule, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Eine Aufgabe, an der sich auch Herr Müller, ein Rentner, der seine Zeit gerne sinnvoll nutzt, beteiligt. Er unterstützt die Erzieher im Kindergarten, macht handwerkliche AGs und hilft sogar Anna, wenn sie einmal etwas später von der Arbeit kommt. Für seine Hilfe "zahlt" er Pflegestunden in das Social Credit System des Quartiers ein, die er später für eigene Pflegeleistungen nutzen kann.

Zum Quartier gehört auch die Ärztefamilie Schmidt, die hier eine Praxis betreiben. Natürlich ist diese nicht nur für die Quartierbewohner gedacht. Sie wohnen in einer der für relevante Berufe reservierten Wohnungen. Ihre Kinder genießen die vielfältige Betreuung und Erziehung im Quartier, und sie schätzen die kurzen Wege zur Arbeit.

Das Besondere an diesem Wohnquartier ist das soziale Miteinander. Im Laufe des Tages helfen die jüngeren Bewohner den älteren beim Einkaufen, während die älteren den jüngeren bei der Kinderbetreuung und Hausaufgaben helfen. Es ist ein Geben und Nehmen, das durch das Social Credit System des Quartiers unterstützt wird.

Warum diese Vision wichtig ist und was die Politik tun sollte

Diese kurze Geschichte zeigt, wie ein Mehrgenerationen Wohnquartier in Sachsen aussehen könnte und welche Vorteile es bieten würde. Es ist an der Zeit, dass die Politik solche innovativen Wohnmodelle als Pilotprojekte fördert. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Entlastung der Pflegeheime: Ältere Menschen können aktiv in der Gemeinschaft bleiben.
  • Verbesserung der Kinderbetreuung: Kinder profitieren von der professionellen und ehrenamtlichen Betreuung.
  • Arbeitsflexibilität für Eltern: Eltern können flexibler arbeiten.
  • Sinnstiftende Aufgaben für Rentner: Rentner finden eine sinnvolle Beschäftigung.
  • Vielfältige Erziehung für Kinder: Kinder profitieren von der Interaktion mit verschiedenen Altersgruppen.
  • Soziale Aufgaben für Heranwachsende: Junge Menschen lernen praktisch, sich für Ältere zu engagieren.

Forderung an die Politik

Angesichts der sozialen und demografischen Herausforderungen, denen sich Deutschland gegenübersieht, ist es dringend notwendig, innovative Wohnmodelle wie Mehrgenerationen Wohnquartiere zu fördern.

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Dieser Artikel soll eine Debatte über das Thema auslösen. Bis jetzt hat noch keine Partei eine solche Idee in der Öffentlichkeit diskutiert. Wir werden in Zukunft weitere "Politische Ideen" entwickeln und veröffentlichen.