Die richtig große Freude wollte bei Alba-Manager Marco Baldi nach dem Heimsieg gegen Spitzenreiter Niners Chemnitz nicht aufkommen. Zu sehr ärgerte ihn die in seinen Augen zu harte Gangart der Sachsen. «Eigentlich war das ein gewisser Ringkampf. Wenn das die Zukunft des BBL-Basketballs sein soll, dann sehe ich wirklich duster», sagte der 61-Jährige nach dem 101:90-Erfolg am Silvesternachmittag.
Auch wenn er sagte, dass diese Mittel legitim seien, war das für ihn «keine Freude, da zuzuschauen. Der Spielplan von ihnen war völlig klar. Fallenlassen, sehr viel Physis, vor allem weg vom Ball. Permanent immer irgendeine Nickeligkeit», sagte Baldi. Da kam auch das Schiedsrichtertrio phasenweise nicht mehr mit, fand er. «Die sind in solchen Spielen so gefordert, dass du eigentlich weg vom Ball immer was pfeifen kannst», meinte der Alba-Manager. Insgesamt vier von elf Chemnitzern mussten nach fünf Fouls vorzeitig vom Feld.
Dabei hat Baldi Respekt vor der bisher so starken Saison der Sachsen. Nur eben nicht vor der Spielweise vom Silvestertag. «Wenn man sich als Tabellenführer auf seine basketballerischen Fähigkeiten konzentriert, dann hätten sie vielleicht besser ausgesehen, als mit dem Weg, den sie heute versucht haben», fand er.
Umso wichtiger war der Sieg aber für Alba, die in der Basketball-Bundesliga nun oben dranbleiben. «Das war für die Mannschaft sehr, sehr wichtig, dass sie sich mit ihren basketballerischen Mitteln auch durchsetzen konnte», sagte Baldi. Guard Jonas Mattisseck ergänzte: «Denen jetzt so eine Niederlage an Silvester reinzudrücken, ist natürlich sehr geil.»
Alba geht nun mit einem besseren Gefühl ins neue Jahr. Und das hat es im Januar mit elf Spielen gleich in sich. «Wir haben ein Mörderprogramm vor der Brust», sagte Baldi. Schon am Dienstag treten die Berliner in der Euroleague beim litauischen Serienmeister Zalgiris Kaunas an (19.00 Uhr/Magentasport). Weil das Team Neujahr schon wieder im Flieger sitzt, war die Silvesternacht nur kurz.
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