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Niederlage gegen Wolfsburg: Marco Rose ist sauer

Leipzigs Trainer Marco Rose steht am Spielfeldrand. / Foto: Swen Pförtner/dpa
Leipzigs Trainer Marco Rose steht am Spielfeldrand. / Foto: Swen Pförtner/dpa

Marco Rose war richtig sauer. Und das bekam nach dem überflüssigen 1:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg auch wirklich jeder von dem Trainer von RB Leipzig zu hören: Die Spieler in der Kabine. Die Journalisten in der Pressekonferenz. Und vor allem der Co-Trainer des VfL. Mit dem Engländer Aaron Briggs jedenfalls brüllte sich Rose noch lange nach dem Spiel lautstark im Kabinengang an.

Es ging bei diesem Streit um eine Szene, die zwar nicht spielentscheidend, aber doch sinnbildlich für einen völlig misslungenen Leipziger Nachmittag war. In der 31. Minute lieferten sich die beiden Belgier Lois Openda (Leipzig) und Sebastiaan Bornauw (Wolfsburg) einen Zweikampf im Strafraum, den der Schiedsrichter erst mit einem Elfmeter für RB, dann aber nach Ansicht der Videobilder mit einer Gelben Karte wegen Schwalbe für Openda ahndete.

«Alle sind sich einig, dass es kein Foul war. Dementsprechend war es keine faire Aktion von Lois», sagte Rose. «Ich habe mich nur darüber aufgeregt, dass der Kollege von Niko Kovac nicht nur einmal, sondern mehrfach Gelbe Karten gefordert habe. In dem Moment geht mir das zu weit. Das mag ich gar nicht.»

Vieles sah zunächst vielversprechend aus, aber führte dann am Ende nur zu Frust: Das galt für die Elfmeter-Szene im Kleinen wie für das gesamte Leipziger Spiel am Samstag im Großen. 70 Minuten lang war RB nach dem frühen 0:1 durch Jonas Wind (9.) teils drückend überlegen, spielte sich ein halbes Dutzend klarer Torchancen heraus - und musste dennoch nur 14 Minuten nach dem verdienten 1:1 durch Yussuf Poulsen (52.) wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Der Brasilianer Rogerio schoss mit seinem ersten Bundesliga-Tor das entscheidende (und schmeichelhafte) 2:1 für den VfL.

«Ich bin richtig sauer auf das, was wir hier am Ende heute mitnehmen: nämlich nichts!», sagte Rose. «So viel, wie wir heute richtig gemacht haben. So oft, wie wir heute torgefährlich geworden sind. So wenig, wie wir heute zugelassen haben: Da ist es einfach bitter, dass wir das Spiel verlieren.»

Genau 25 Tage zuvor hatten die Leipziger im DFB-Pokal schon einmal mit 0:1 in Wolfsburg verloren. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass der VfL seit Oktober gegen keinen anderen Gegner gewonnen hat als gegen den amtierenden Pokalsieger und aktuellen Champions-League-Teilnehmer RB. «Wolfsburg scheint im Moment nicht unser Pflaster zu sein», sagte Rose - aber darum allein ging es ihm bei seinem Ärger nicht.

Das Pokal-Aus gegen einen angeschlagenen Gegner, das 0:2 beim damaligen Bundesliga-Schlusslicht Mainz 05, das 0:0 gegen den Abstiegskandidaten Bochum oder jetzt diese erneute Niederlage in der Volkswagen-Stadt: Die Leipziger leisten sich mehr Aussetzer, als es dieser hoch veranlagten Mannschaft eigentlich passieren sollte. In der Konsequenz wurden sie am Samstag von Borussia Dortmund wieder von einem Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga verdrängt.

«Bei den Ansprüchen, die wir an uns selber haben, ist es schon wichtig, dass wir uns auch kritisch hinterfragen», sagte Rose. «Und nicht nach Hause fahren und sagen: Wir waren heute ganz anständig unterwegs, aber wir hatten halt Pech. Das reicht mir nicht. Ich will, dass wir den nächsten Schritt machen, was unsere Haltung betrifft. Dass wir sauer auf das Ergebnis sind. Das habe ich den Jungs genau so gesagt.»

Der Österreicher Christoph Baumgartner nahm das schon einmal selbstkritisch auf. «Durchschlagskraft ist das passende Wort. Die hat uns heute gefehlt», sagte er. Und die werden die Leipziger in den nächsten Wochen brauchen. Zwei der drei nächsten Bundesliga-Gegner sind die direkten Konkurrenten Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim. Vorher geht es am Dienstag in der Champions League zu Titelverteidiger Manchester City. «Das wird keine Klassenfahrt, kein Ausflug. Wir wollen uns da zeigen, uns beweisen», sagte Rose.

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