Die Planungen für Deutschlands längsten Eisenbahntunnel auf der Neubaustrecke Dresden-Prag gehen auf die Zielgerade. Für den Abschluss der Vorplanung mit einem rund 30 Kilometer langen Tunnel durch das Erzgebirge hat die Deutsche Bahn (DB) letzte Hinweise und Forderungen der Region entgegengenommen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Heidenau (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) mitteilte. Hinweise etwa zu Ausgleichsflächen, der Gestaltung von Lärmschutzwänden oder der Baulogistik würden noch in die Detailplanung aufgenommen.
Im Sommer sollen dem Bundestag die Unterlagen vorgelegt werden. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll dann eine Entscheidung zur Umsetzung und Finanzierung stehen, wie es weiter hieß. Die bisherige Strecke im Elbtal habe die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die Volltunnelvariante sei sowohl für die Umwelt als auch technisch und wirtschaftlich die beste Lösung. Zudem biete sie eine hochwassersichere Alternative, betonte die Bahn.
Das Neubauprojekt gilt als international wichtiges Verkehrsvorhaben auf der Schiene. Die Variante sieht den Bau eines rund 30 Kilometer langen Tunnels zwischen Heidenau auf deutscher und Usti nad Labem auf tschechischer Seite vor. Fahrgäste sollen so künftig in nur etwa einer Stunde von Dresden in die tschechische Hauptstadt reisen können.
Die Strecke Dresden-Prag ist Teil eines europäischen Schienenkorridors von deutschen Nord- und Ostseehäfen durch Südosteuropa bis nach Istanbul und Athen. «Wir schreiben hier ein Stück europäische Verkehrsgeschichte. Wir entlasten das Elbtal und bieten einen schnellen Weg, um Güter von den Nord- und Ostseehäfen ans Schwarze Meer oder das Mittelmeer zu bringen und umgekehrt», sagte Ingrid Felipe, Vorständin Infrastrukturplanung und -projekte bei der Deutschen Bahn.
Bis der erste Zug durch den Tunnel rollt, müssen sich Bahnreisende aber noch mindestens gut zwei Jahrzehnte gedulden. Der Baustart wird laut Deutscher Bahn nach jetzigen Prognosen um das Jahr 2032 angepeilt, die Bauzeit mit etwa zwölf Jahren veranschlagt.
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