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Günther: Situation im Obst- und Weinbau katastrophal

Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen, spricht. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild
Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen, spricht. / Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild

Nach den Minusgraden Ende April drohen Sachsens Obst- und Weinbauern riesige Ausfälle bei der Ernte. Eine Entscheidung über Unterstützung für die Betriebe soll in den nächsten Wochen fallen.

Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (Grüne) hat die Situation der Obst- und Weinbaubetriebe nach den Frostnächten Ende April als katastrophal beschrieben. Die wirtschaftlichen Schäden könnten zwar noch nicht beziffert werden, sagte er am Dienstag laut einer Mitteilung. «Dennoch ist klar: Die Ausfälle der Ernte 2024 im Obst- und Weinbau werden riesig sein.» Günther informierte laut Mitteilung am Dienstag das Kabinett über die eingetretenen Frostschäden und weitere Schritte.

Das Landwirtschaftsministerium prüft demnach gemeinsam mit anderen Ressorts Unterstützungsmöglichkeiten. In den kommenden Wochen soll es dazu eine Entscheidung im Kabinett geben. Sachsen stimme sich auch mit anderen betroffenen Bundesländern über die dort erwarteten Schäden und etwaige Hilfsprogramme ab, so Günther. «Ein entsprechender Überblick könnte Grundlage für Unterstützungsforderungen gegenüber dem Bund sein.»

In der Nacht zum 23. April sanken in den sächsischen Obst- und Weinbaugebieten die Temperaturen flächendeckend und über mehrere Stunden auf bis zu -7 Grad in Bodennähe. Zwar sind Nachtfröste in der zweiten Aprilhälfte nicht ungewöhnlich, doch aufgrund der zuvor warmen Temperaturen hatte die Blüte bei den Obstbäumen und Weinreben besonders früh begonnen und war Ende April bereits weit fortgeschritten, sodass die Pflanzen besonders anfällig für Schäden waren. Der Obstbauverband Sachsen & Sachsen-Anhalt schätzte den Ernteausfall zuletzt auf 50 Millionen bis 70 Millionen Euro. Geschäftsführer Udo Jentzsch sprach von einem Totalausfall. Auch der Weinbauverband Sachsen ging von erheblichen Ernteschäden aus. Der Vorsitzende Felix Hößelbarth rechnete Ende April mit Ausfällen von 90 bis 100 Prozent.

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