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Handelsverband Sachsen zieht gemischte Bilanz

Der Handelsverband in Sachsen zieht eine gemischte Bilanz zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Der Handelsverband in Sachsen zieht eine gemischte Bilanz zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

In Krisenzeiten halten Konsumenten gern mal das Geld beisammen und verzichten auf die eine oder andere Anschaffung. Diese Erfahrung hat auch der Handel im Weihnachtsgeschäft gemacht.

Der Handelsverband Sachsen sieht das Weihnachtsgeschäft eher durchwachsen und hofft nun auf einen Endspurt zum Jahresende. «Insgesamt ziehen wir bis zum jetzigen Zeitpunkt eine eher gemischte Bilanz», sagte Hauptgeschäftsführer René Glaser der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Je nach Branche und Standort sei der Verlauf sehr unterschiedlich gewesen, deshalb ergebe sich kein einheitliches Bild. 

Last-Minute-Shopper kurbelten das Geschäft noch einmal an

«Zum Teil waren die Händler zufrieden, andererseits vom Geschäftsverlauf aber auch enttäuscht – hier haben sich die Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt», so Glaser. In der vergangenen Woche und nicht zuletzt wegen vieler «Last-Minute-Shopper» habe das Geschäft noch einmal angezogen und Fahrt aufgenommen. Am vergangenen Wochenende hätten sich die Menschen wohl auch angesichts der furchtbaren Tragödie in Magdeburg und damit einhergehender Verunsicherung mancherorts merklich verhaltener gezeigt. 

Kaufzurückhaltung angesichts von Krisen und Kostensteigerungen

«Mit Blick auf die Umsätze liegen wir – wenn man den gesamten Einzelhandel betrachtet – ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres», sagte Glaser. Allerdings gelte es zu berücksichtigen, dass die Ausgangssituation für das diesjährige Weihnachtsgeschäft sehr volatil war. Es sei durchweg von schwierigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit großen Unsicherheiten, Krisen und vor allem Kostensteigerungen beeinflusst gewesen. 

«Leichtigkeit» beim Konsumieren fehlt

«Insgesamt traf das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr also auf eine sehr herausfordernde Lage. Hinzu kommt, dass Konsum auch immer ein wenig mit Psychologie und mit einem guten Bauchgefühl zusammenhängt – hier fehlte in diesem Jahr aufgrund der Rahmenbedingungen in gewisser Weise die Leichtigkeit», beschrieb der Verbandschef die Situation. 

Mit Blick auf einzelne Bereiche seien bei den diesjährigen Weihnachtseinkäufen vor allem Spielwaren, Drogerie- und Kosmetikprodukte, Bücher und Unterhaltungselektronik gefragt gewesen, betonte Glaser. «Vielerorts war auch der Lebensmittelhandel zufrieden. Wie in den Jahren zuvor gingen aber auch sehr häufig Geschenkgutscheine über den Ladentisch.» 

Handel hofft auch Endspurt zum Jahresende

«Auf die Adventswochen folgt für gewöhnlich ein guter Jahresendspurt, das heißt gerade an den Zwischentagen, wo viele Menschen traditionell zu Besuch sind oder Urlaub haben, werden häufig noch einmal Geldgeschenke umgesetzt. Hier hoffen wir auf entsprechende Umsatzimpulse und darauf, dass das Jahresendgeschäft noch einmal angekurbelt wird und das Jahr im Einzelhandel einen versöhnlichen Ausklang nimmt», sagte Glaser. 

Der Handelsverband Sachsen geht nicht davon aus, dass nach dem Fest das große Umtauschen beginnt, weil Leute mit den Geschenken nicht zufrieden sind oder bei Bekleidung die Größe nicht passt. «Das hält sich bei uns erfahrungsgemäß in Grenzen. Die Sachsen kaufen einerseits immer sehr gezielt und auch sehr überlegt ein, andererseits werden auch immer mehr Gutscheine verschenkt, sodass das Umtauschen auch nicht mehr den Stellenwert hat, den es vielleicht früher einmal hatte.»

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