Das Weinbaujahr 2023 scheint Schätzungen zufolge für die ostdeutschen Winzer ein überdurchschnittlich gutes zu werden. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mit Sitz im rheinhessischen Bodenheim am Mittwoch mitteilte, dürfen sich Weinerzeuger in Sachsen über einen Ausnahmejahrgang mit einem Mengenplus von 23 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel (2013 bis 2022) freuen. Die Ernteschätzung liegt bei rund 28.500 Hektolitern Weinmost, was zudem 10 Prozent mehr sind als im vergangenen Jahr. An der Saale-Unstrut werden 50.000 Hektoliter erwartet - 13 Prozent mehr als der zehnjährige Durchschnittsertrag und 6 Prozent weniger als 2022.
Bundesweit werde nach Angaben des DWI ein Ertrag von rund 8,8 Millionen Hektolitern Weinmost erwartet, der damit 1 Prozent unter dem Durchschnittsertrag der vergangenen zehn Jahre und 3 Prozent unter der Vorjahreserntemenge von 9,1 Millionen Hektolitern liege. Letztlich fiel die Weinlese geringer aus als Anfang September noch vom Statistischen Bundesamt erwartet. Das hatte für 2023 von einer voraussichtlich deutlich besseren Weinernte als im Vorjahr und von einer Erwartung von fast 9,9 Millionen Hektoliter Weinmost gesprochen.
Laut DWI blieben die Erntemengen am Ende deutlich hinter ersten Schätzungen zurück, weil viele Weinbaubetriebe aufgrund einer sogenannten selektiven Vorlese geringere Erträge in Kauf genommen hätten. Am Anfang habe es eine gute Rebblüte gegeben, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher. Die vielen Trauben hätten sich später wegen der üppigen Niederschläge im Sommer vollgesaugt, seien also dicker geworden. Einige von ihnen seien aufgeplatzt. Winzer hätten dann solche aufgeplatzten Trauben entfernt, um etwa Fäulnis zu verhindern.
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