Nach der Sperrung der Elbbrücke beginnen in Bad Schandau die Vorbereitungsarbeiten zur Untersuchung einer weiteren Spannbetonbrücke. Betroffen ist die Brücke, die als Teil der Bundesstraße 172 südlich der Elbe kurz vor der Elbbrücke über die Bahngleise führt, wie eine Sprecherin des Landesamtes für Verkehr und Straßenbau erläuterte. Wie bei der bereits gesperrten Brücke und der in Dresden teilweise eingestürzten Carolabrücke handelt es sich um eine sogenannte Spannbetonbrücke.
Erste Arbeiten starten laut einer Mitteilung am Freitag. Es gehe darum, den Zustand der Brücke zu bewerten und die Materialbeschaffenheit und den Zustand der verbauten Spannstähle zu analysieren. Zunächst wird ein Gerüst aufgebaut, das mit einer Schutzplane versehen ist. Sie diene dazu, die danebenliegende Bahnstrecke sowie die Verkehrswege vor Staub, Partikeln und anderen möglichen Belastungen zu schützen.
Danach erfolgten Strahlarbeiten, bei denen das bestehende Oberflächenschutzsystem der Brücke abgetragen werde, um potenzielle Risse oder Schwachstellen sichtbar zu machen. Wie bei der in Dresden teilweise eingestürzten Carolabrücke besteht die Gefahr von Korrosion, die ein spontanes Versagen ohne vorherige Ankündigung zur Folge haben könnte.
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke nimmt der Freistaat Brücken derselben Bauart entlang von Bundes- und Staatsstraßen unter die Lupe. Dabei stehen 19 Bauwerke besonders im Fokus, darunter die Brücke, die bei der nun Untersuchungen beginnen. Erstes Ergebnis der Sonderprüfungen war die Sperrung der Bad Schandauer Elbbrücke am 7. November wegen Längsrissen im sogenannten Unterspannband.
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