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Mehr Firmenpleiten in Sachsen im Jahr 2023

Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. / Foto: Jonas Walzberg/dpa/Illustration
Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. / Foto: Jonas Walzberg/dpa/Illustration

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind auch für Unternehmen in Sachsen schwieriger geworden. Immer mehr Firmen müssen den Gang zum Insolvenzgericht antreten.

Die Energiekrise, teils explodierende Materialkosten und deutlich gestiegene Zinsen treiben immer mehr Firmen in die Pleite, auch in Sachsen. Die Insolvenzquote, also die Anzahl der Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, liegt nach Schätzungen von Creditreform im laufenden Jahr bei 57. Im Vorjahr betrug der Wert noch 45, wie aus am Montag veröffentlichten Daten der Wirtschaftsauskunftei hervorgeht.

Noch mehr Firmenpleiten wird es den Daten zufolge in Bremen (120 Fälle je 10 .00 Firmen), Berlin (103), Hamburg (81), Nordrhein-Westfalen (77), im Saarland (67), Schleswig-Holstein (64) und Hessen (61) geben. Den niedrigsten Wert verzeichnet Thüringen mit einer Quote von 40. Ausführliche Gründe zum regionalen Insolvenzgeschehen nannte die Wirtschaftsauskunftei nicht. «Regionale Branchenstruktur sowie auch unterschiedliche Altersstrukturen der Unternehmen dürften für diese Unterschiede mit verantwortlich sein», hieß es lediglich.

Bundesweit dürften bis zum Jahresende 18.100 Unternehmen Insolvenz angemeldet haben. Das wären 23,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Einen ähnlich hohen Wert gab es zuletzt 2019 (18.830 Fälle). Die Insolvenzquote liegt damit bundesweit bei 60, nach 48 im Jahr zuvor. «Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen», erläuterte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung.

Wie andere Experten rechnet auch Hantzsch mit einer weiteren Zunahme der Firmenpleiten: «Die Zahl der Insolvenzen wird bei diesen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in den kommenden Monaten deutlich ansteigen.» Die Fallzahlen seien damit fast normalisiert und die Sondereffekte aus der Corona-Zeit weitgehend verpufft. Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat zeitweise Ausnahmeregelungen im Insolvenzrecht ermöglicht.

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