Trotz der aktuellen Krise in der deutschen Solarindustrie sieht die Bundesagentur für Arbeit in Sachsen gute Chancen auf neue Jobs für die Beschäftigten. In der Solarbranche arbeiteten oft Mechatroniker, Elektroniker und Fachkräfte aus der Energietechnik, erklärte der Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das seien Berufe, in denen es Engpässe bei Fachkräften gebe. Hier gebe es derzeit nur wenig geeignete Bewerber, sodass freie Stellen lange Zeit nicht besetzt werden könnten.
Der Hersteller Solarwatt hatte zu Wochenbeginn angekündigt, die Produktion von Solarmodulen in Dresden im Sommer einzustellen. Der aggressive Verdrängungswettbewerb in der Branche lasse keine andere Wahl, begründete Geschäftsführer Detlef Neuhaus den Schritt. Betroffen sind den Angaben nach rund 190 Mitarbeiter. Die Branche klagt schon länger über massiven Druck durch Billigimporte aus China. Auch das Schweizer Unternehmen Meyer Burger hat die Modulproduktion in Freiberg eingestellt, nachdem die Ampel-Koalition in Berlin sich nicht zu den erhofften Hilfen - sogenannte Resilienzboni - durchgerungen hat. Nach früheren Angaben wurde mehreren Hundert Mitarbeitern gekündigt.
Wie schnell die Beschäftigten der Solarbranche einen neuen Job finden, hänge auch von ihrer beruflichen Flexibilität und ihrer Mobilität ab, erklärte Hansen. Trotz globaler Herausforderungen stellten Betriebe in Sachsen weiter Mitarbeiter ein - besonders wenn es um die begehrten und gesuchten Fachkräfte gehe. Dazu verwies er unter anderem auf die Mikroelektronik- und Halbleiterindustrie.
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