Am kommenden Dienstag besucht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut Freiberg. In Begleitung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic wird er das sächsischen Oberbergamt besuchen, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann mitteilte. Bei dem Termin geht es um nachhaltige Lithiumgewinnung. Es werde auch ein bilaterales Gespräch zwischen Scholz und Vucic geben.
Ende August hatte sich Scholz bereits im sächsischen Oberbergamt über das geplante Lithium-Abbau-Vorhaben bei Altenberg im Erzgebirge informiert. Er hatte es damals als Projekt von größter Priorität bezeichnet. Die Zinnwald Lithium GmbH plant durch den Abbau des Rohstoffs die Herstellung von jährlich 15.000 Tonnen batteriefähigem Lithiumhydroxid. Das würde den Bedarf von jährlich einer Million Batterien für E-Autos durchschnittlicher Größe decken. Vorgesehen sind Investitionen von mehr als 500 Millionen Euro und mindestens 400 neue Jobs.
Lithium-Deal der EU mit Serbien
Die EU hatte im Juli mit Serbien einen Lithium-Deal vereinbart. Scholz hatte gemeinsam mit EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic in Belgrad eine Absichtserklärung unterschrieben, die eine umweltverträgliche Förderung des weltweit extrem begehrten Leichtmetalls im Jadar-Tal ermöglichen soll. Dort befindet sich Europas größtes Lithium-Vorkommen. Gegen den geplanten Abbau hatten Zehntausende Menschen in Belgrad demonstriert.
Lithium gilt als zentraler Rohstoff für die Herstellung von Batterien und anderen Hochtechnologieprodukten. Das Erzmetall findet sich in der Batterie von Elektroautos. Allein in Europa soll der Bedarf von E-Autos bis zum Jahr 2050 um das 35-fache steigen.
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