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Gewerkschaften fordern flächendeckenden Ausbau von Schulsozialarbeit in Sachsen

Teilnehmer halten ein Plakat mit der Aufschrift «Schulsozialarbeit» hoch. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv
Teilnehmer halten ein Plakat mit der Aufschrift «Schulsozialarbeit» hoch. / Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

Gewerkschaft, Eltern- und Schülerräte sowie Gymnasiallehrer-Vereinigung fordern Ausbau von Schulsozialarbeit bis 2030.

Ein Bündnis aus Gewerkschaft, Eltern- und Schülerräten und der Gymnasiallehrer-Vereinigung hat den flächendeckenden Ausbau von Schulsozialarbeit in Sachsen gefordert. «Medienkonsum, Gewaltbereitschaft, Mobbing und Stress bei Kindern und Jugendlichen nehmen seit Jahren zu», sagte der Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, Burkhard Naumann, laut Mitteilung vom Donnerstag. «Wir fordern einen schrittweisen Ausbau an allen allgemeinbildenden Schulen bis 2030 mit einer soliden Finanzierung durch das Land sowie zusätzliche Mittel für Schulen mit besonderen Herausforderungen.»

Nach Angaben der GEW ist Schulsozialarbeit derzeit ausschließlich an Ober- sowie Gemeinschaftsschulen in Sachsen gesetzlich festgeschrieben. Der Ausbau an den weiterführenden Schulen stagniere seit 2019 bei 40 Prozent. Landesweit gebe es etwa 640 Vollzeitstellen dafür - das Bündnis verlangt rund 1300 Vollzeitstellen bis 2030.

Sozialministerin Petra Köpping äußerte sich am Donnerstag in ihrer Eigenschaft als Spitzenkandidatin der SPD für die Landtagswahl am 1. September zu dem Thema: «Schulsozialarbeit wird an allen Schulen gebraucht. Für die Oberschulen steht sie seit sieben Jahren im Schulgesetz.» Sie unterstütze die Forderung, Schulsozialarbeit in allen Schulen gesetzlich zu verankern. Nur mit einer solchen Pflicht ließen sich die nötigen Gelder beim Finanzminister durchsetzen. «Schule braucht Verlässlichkeit, deshalb sind langfristige finanzielle Mittel so wichtig.»

Das Sozialministerium verwies darauf, dass die Ausgaben für die Schulsozialarbeit in den vergangenen Jahren stetig erhöht wurden. In den Jahren 2017 und 2018 seien es jeweils 15,2 Millionen Euro gewesen. Im aktuellen Doppelhaushalt für 2023 und 2024 stünden 36 Millionen Euro beziehungsweise 37,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel hätten sich also mehr als verdoppelt. «Insofern kann diesbezüglich von einem Erfolg gesprochen werden.»

Laut Ministerium soll der Fokus perspektivisch auf die qualitative Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit gelegt werden. Ein weiterer quantitativer Ausbau hänge auch davon ab, wieviele Mittel in künftigen Haushaltsplänen des Freistaates eingestellt werden. Aber auch von den Aufwendungen der Kommunen für diese Aufgabe sei die Entwicklung abhängig. Zugleich müsse man sich auch in diesem Bereich dem Fachkräftemangel stellen.

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