Der Sächsische Landesfischereiverband rechnet in der aktuellen Karpfensaison mit einem durchschnittlichen Ertrag. Geschäftsführer Richard Kuntzsch bezifferte ihn auf 1500 bis 1600 Tonnen Speisekarpfen. Dazu kommen zwischen 100 und 300 Tonnen Neben- oder Beifische - Arten wie Hecht, Zander oder Wels, die zusammen mit Karpfen in einem Teich aufwachsen.
Verglichen mit der Karpfenernte zu DDR-Zeiten sind die Mengen inzwischen mager. Damals wurden rund 8.000 Tonnen Karpfen produziert, Mitte der 1990er Jahren waren es noch etwa 3.000. Die Branche plagen Vorgaben der Behörden und große Verluste durch Prädatoren - Fischräuber wie der Kormoran oder der Fischotter. Auch der Biber, der sich nicht von Fischen ernährt, macht den Fischzüchtern zu schaffen. Er verursacht durch seine ausgeprägte «Bautätigkeit» immer wieder Schäden an den Teichen.
Karpfen gilt als gesunder Fisch. Er ist reich an Omega-3 Fettsäuren, sein Fleisch ist vitaminreich und kann mit leicht verdaulichen Proteinen punkten. Der Handel bietet vermehrt Karpfenfilets an, weil viele Verbraucher Stress mit Gräten fürchten. Auch Räucherkarpfen und Karpfenschinken werden zunehmend angeboten.
Nach Angaben des Landesfischereiverbandes müssen sich die Käufer auf gestiegene Preise einstellen, da auch Futterpreise, Personalkosten und Energiekosten nach oben gingen. Karpfen und Forelle würden nun pro Kilo etwa zehn Euro kosten. Doch damit könne sich kein Fischer «dumm und dämlich» verdienen. «Die Fischer legen lediglich die gestiegenen Kosten auf das Produkt um», sagte Geschäftsführer Kuntzsch.
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