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Studie: Rückschritte bei E-Mobilität treffen Osten besonders

Die Umstellung auf E-Autos ist in den ostdeutschen Autowerken weit vorangeschritten. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Die Umstellung auf E-Autos ist in den ostdeutschen Autowerken weit vorangeschritten. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Die Auto-Fabriken in Ostdeutschland sind bei E-Autos Vorreiter. Verzögert sich der Umstieg zur Elektromobilität auf Europas Straßen, trifft das die Branche dort besonders stark, warnt eine Studie.

Ein langsamerer Hochlauf der Elektromobilität in Europa würde laut einer Studie Tausende Jobs in der ostdeutschen Auto-Industrie kosten. Insgesamt stünden in einem solchen Szenario dort etwa 10.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, der Großteil davon in der Zulieferindustrie (8.100), heißt es in einer Untersuchung des Chemnitz Automotive Institutes (CATI) und des Branchenverbandes Automotive Thüringen. 

Den Autoren zufolge sind die ostdeutschen Autofabriken Spitzenreiter beim Wandel zur E-Mobilität in Deutschland und Europa. Dabei verweisen sie etwa auf die reinen E-Auto-Fabriken von Tesla in Grünheide und Volkswagen in Zwickau. Mehr als die Hälfte der in Ostdeutschland produzierten Autos (56 Prozent) seien 2024 batterieelektrische Fahrzeuge gewesen und nahezu die Hälfte aller in Deutschland produzierten E-Autos komme aus dem Osten. 

CO2-Ziele wackeln – Gefahr für ostdeutsche Autobranche

Die starke Ausrichtung auf die Produktion von Elektroautos habe zur Folge, «dass die Auslastung der ostdeutschen Werke besonders negativ betroffen ist, wenn die Trendwende zur Elektromobilität stockt», heißt es in der Studie. 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass Autobauer mehr Zeit bekommen sollen, um EU-Klimavorgaben einzuhalten. Dabei geht es um den Durchschnitt des CO2-Ausstoßes der hergestellten Autos. Nach bisheriger Beschlusslage dürfen zudem ab 2035 keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zugelassen werden, um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken. 

Szenarien zeigen unterschiedliche Zukunftsaussichten

In der neuen Studie werden mehrere Szenarien durchgerechnet. Bei dem bisher eingeschlagenen Weg mit CO2-Flottenwerten und Verbrenner-Aus würde die Auslastung der ostdeutschen Autofabriken bis 2030 auf etwa 80 Prozent steigen. Dazu gebe es einen Aufwuchs von 9.300 Jobs bei Herstellern und Zulieferern. Ein Aufweichen der bisherigen Zielvorgaben hätte dagegen deutlich negative Auswirkungen auf Produktionszahlen und Beschäftigung, heißt es. 

«Die beste Förderung der Entwicklung der ostdeutschen Automobilindustrie ist daher, die Trendwende zur Elektromobilität nachhaltig zu unterstützen», so das Fazit der Experten. Eine Verlangsamung berge hohe Risiken mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

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