Bund und Land forcieren den Aufbau eines neuen Wasserstoff-Forschungszentrums in Chemnitz. Das Hydrogen Innovation Center (HIC) ist Teil des nationalen Wasserstoffzentrums. Es soll vor allem kleineren und mittleren Unternehmen sowie der Zulieferindustrie Entwicklungs-, Test- und Prüfmöglichkeiten bieten. Der Bund finanziert das Vorhaben mit bis zu 72 Millionen Euro, das Land steuert zum Aufbau bis 2028 rund 15 Millionen Euro bei. Dazu haben beide Seiten nun eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet.
Das Technologiecluster HZwo hatte 2021 den Zuschlag für einen von vier Standorten des nationalen Wasserstoffzentrums erhalten. Neben Chemnitz sind das Duisburg (Nordrhein-Westfalen), Pfeffenhausen (Bayern) und ein Konsortium aus Norddeutschland.
«Ich bin froh, dass das HIC endlich Fahrt aufnimmt», äußerte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Die Verwaltungsvereinbarung gebe den Projektpartnern Planungssicherheit. «Wir benötigen das Know-how der klugen Köpfe aus Chemnitz dringend zur Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs, damit künftig auch Wasserstoff-Lkw, -Busse und -Nutzfahrzeuge das Straßenbild prägen.»
Die neue Entwicklungs- und Testumgebung für Wasserstofftechnologien werde in Europa einzigartig sein, erklärte HIC-Geschäftsführer Karl Lötsch. «Wasserstoff ist eine Säule des Energiesystems der Zukunft und der Wettbewerb um die internationale Führungsrolle bei den benötigten Wasserstofftechnologien hat längst begonnen.»
Mit Strom kann Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten werden. Wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne stammt, ist von grünem Wasserstoff die Rede. Er soll künftig helfen, fossile Brennstoffe zu ersetzen - etwa in Lastwagen oder energieintensiven Betrieben der chemischen Industrie und der Metallbranche.
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