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Schleppender Absatz von E-Autos könnte negative Folgen für Zulieferer in Sachsen haben

Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen. / Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild
Ein Elektroauto wird an einer Ladesäule geladen. / Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Wenn es bei einem Autohersteller in der Produktion hakt, hat das Folgen für zahlreiche Zulieferbetriebe und ihre Beschäftigten. Die jüngsten Negativnachrichten von Volkswagen in Zwickau treffen eine zuletzt ohnehin immer wieder sorgengeplagte Branche.

Der aktuell schleppende Absatz von E-Autos hat nach Einschätzung von Experten negative Folgen auch für Zulieferer in Sachsen. «Wenn Volkswagen Zwickau weniger Autos baut, dann können die Zulieferer dort auch nur weniger Teile hinliefern», sagte Dirk Vogel vom Branchennetzwerk AMZ der Deutschen Presse-Agentur. Deswegen sei die Stimmung bei betroffenen Unternehmen genauso schlecht. Es sei zu erwarten, dass die Firmen ebenfalls mit Kurzarbeit oder Stellenabbau reagieren müssen - in welcher Größenordnung, das sei noch unklar. Allgemein gilt, dass an jedem Arbeitsplatz bei Autoherstellern noch einmal drei bis vier Jobs bei Zulieferbetrieben hängen.

Volkswagen hat angekündigt, demnächst auslaufende Verträge von 269 Mitarbeitern in Zwickau nicht zu verlängern. Als Grund wurde «die aktuelle Marktsituation» genannt. Auch der Schichtbetrieb müsse voraussichtlich angepasst werden, hieß es. Die Sorge geht um, dass weitere befristet Beschäftigte ein ähnliches Schicksal treffen könnte. In der Fabrik arbeiten rund 10.700 Menschen, davon rund 2200 mit befristetem Vertrag.

Der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet ohne einen Politikwechsel damit, dass sich die Probleme für Hersteller und Zulieferer verschärfen. Um das abzuwenden, müsste seiner Ansicht nach die Prämie für den Kauf von E-Autos sofort auf früherem Niveau gezahlt werden. «Wir brauchen keinen Rückwärtsgang in der E-Mobilität, sondern Vollgas», sagte Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur. Er warnte auch vor möglichen Strafzöllen auf E-Autos aus China. «Das ist tödlich für die deutsche Automobilindustrie.» Für sie sei China ein wichtiger Absatzmarkt und ein solcher Schritt der EU würde Gegenreaktionen provozieren.

«Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen, dass die Fahrzeuge billiger zu produzieren sind», erklärte AMZ-Netzwerkmanager Vogel. «Und man sollte darüber nachdenken, wie in Deutschland der Energiepreis gesenkt werden kann.» Dann würden sich die Fahrzeuge für Käufer auch ohne Kaufprämie mehr rechnen und ihnen Nutzungsvorteile bieten.

Laut AMZ gibt es in Sachsen neben fünf Fahrzeug- und Motorenwerken von VW, BMW und Porsche rund 780 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister der Automobilbranche. Sie zählt demnach insgesamt mehr als 95.000 Beschäftigte. Die aktuellen Auslastungsprobleme bei Volkswagen in Zwickau ließen sich nicht eins zu eins auf die hiesige Zulieferindustrie übertragen, betonte Vogel. Denn etliche Betriebe belieferten etwa BMW und Porsche in Leipzig. Betroffen seien daher vorrangig Firmen, die direkt das Zwickauer VW-Werk beliefern.

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