An der Universitätsschule Dresden sind 720 Schüler:innen ins neue Schuljahr gestartet. Wie auch in den vergangenen Jahren verändert sich mit jedem neuen Schulanfang nicht nur die Größe der Schulgemeinschaft, sondern es werden weitere Bausteine des Schulkonzepts umgesetzt. Im Schuljahr 2023/24 ist dies insbesondere die frühe Berufsorientierung mit dem Projekt PRALL und der Fortführung der Jugendschule in der Alten Ziegelei in Prohlis. Auch die ersten Noten für die Klassenstufe 9 und Integration der ukrainischen Kinder und Jugendlichen in die Schülerschaft stehen auf dem Plan.
Intensive Berufsorientierung mit PRALL
Das Lernen mit Lebens- und Arbeitsweltbezug ist ein im Schulkonzept fest verankerter Baustein und dient einer frühen Berufsorientierung. Im Projekt PRALL – Praxisorientiertes Lernen am außerschulischen beruflichen Lernort gehen die Schüler:innen der Jahrgangsstufen 7 und 8 jeden Freitag in ein Dresdner Unternehmen. Hier erhalten sie, unter anderem angeleitet von Auszubildenden, einen Einblick in verschiedene Ausbildungsberufe und Wirtschaftsfelder. Über die möglichen Praktikumsorte informierten sie sich bei einer Firmenbörse im April an der Universitätsschule Dresden.
Themen und Beobachtungen aus ihrem Berufsalltag bringen sie in die Projektarbeit und die Lernateliers mit in die Schule. So entwickeln die Jugendlichen praxisbezogene Forschungsfragen und gestalten von diesen Fragen aus ihren Lernweg mit.
Das regulär zweiwöchige Betriebspraktikum kann die Universitätsschule durch den Status als Schulversuch der TU Dresden individuell gestalten, so dass es nicht am Stück, sondern an einem Tag pro Woche stattfindet. Bereits im Schuljahr 2022/23 absolvierten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 ein Praktikumsjahr mit wöchentlichem Firmenbesuch.
Ziffernnoten für Neuntklässler
Den Vorgaben des sächsischen Bildungsministeriums folgend gibt es für die Schüler:innen der Klassenstufe 9 das erste Mal wieder Ziffernnoten, zusätzlich zum individuellen Feedback zu ihren Lernfortschritten und ihrer Kompetenzentwicklung. Seit dem Schuljahr 2019/20 lernen die Kinder und Jugendlichen bis zur Klassenstufe 9 ohne Noten. Die Zeugnisse formulieren dabei als Entwicklungs- und Lernbericht, welche Lerninhalte und Fähigkeiten die Schülerinnen und Schüler bereits in welcher Tiefe beherrschen. In regelmäßigen Entwicklungs- und Feedbackgesprächen setzen die Kinder und Jugendlichen sich unterstützt von den Lernbegleitern konkrete Ziele und reflektieren, wie gut ihnen die Umsetzung gelingt, welche Faktoren sie unterstützen und behindern können.
Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler
Die Schüler:innen, die seit August 2022 in zwei ukrainischen Klassen an der Universitätsschule Dresden lernen, werden nun Schritt für Schritt in die Stammgruppen und den regulären Lernalltag integriert. Die Jugendlichen können sich zunächst am Vormittag in die Atelierarbeit und Sportangebote frei einwählen. In den Ateliers können sie sich den Schwerpunkten Sprachen, Natur- und Gesellschaftswissenschaften oder Kunst und Musik widmen. Danach werden Sie weiterhin von ukrainischen DAZ-Lehrkräften beim Spracherwerb und Lernen unterstützt. Die Universitätsschule Dresden folgt dabei dem Konzept des Freistaates Sachsen für Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ).
Lernen bis zum Abitur – Wachsende Schule stößt an räumliche Grenzen
Wenn im Schuljahr 2026/27 die ersten Abiturprüfungen an der Universitätsgemeinschaftsschule abgelegt werden, lernen hier etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler. Bereits im kommenden Schuljahr 2024/25 werden die ersten Jugendlichen die Schule mit der Mittleren Reife verlassen. Seit dem Start im Schuljahr 2019/20 mit 200 Schülerinnen und Schülern in den Klassenstufen 1, 2, 3 und 5 wächst die Schulgemeinschaft jedes Jahr um drei Klassenstärken Schulanfänger.
Bereits vor Öffnung der Schule am Standort Cämmerswalder Straße war bekannt, dass das Gebäude aus DDR-Zeiten die wachsende Schülerschaft nicht fassen kann. Aktuell lernen hier die Oberschüler:innen sowie die DaZ-Klassen. Die Grund- und Mittelstufe lernen nun schon das zweite Jahr in den mobilen Raumeinheiten, die mit ihrem modularen System eine flexiblere Raumgestaltung für eine „Schule der Zukunft“ bieten.
Leider musste für die Errichtung des Containerbaus der Schulgarten weichen. Auch fehlt ein zweites Kabinett für Naturwissenschaften und der bauliche Zustand der Turnhalle ist desolat. Die Schulgemeinschaft hofft nach dem Auszug der ukrainischen Klassen am Standort Höckendorfer Weg nun auf einen baldigen Beginn des Umbaus.
Forschungsstelle ForUS zum Schulversuch wächst
Auch die 2021 an der TU Dresden eingerichtete Forschungsstelle zum Schulversuch wächst. Seit dem Sommersemester untersuchen vier wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie kooperatives, selbstreguliertes Lernen digital gestützt umgesetzt werden kann. Möglich wird dieser befristete Personalaufwuchs durch die Förderung des Freistaates Sachsen und der Sächsischen Aufbaubank im Rahmen der TG70-Förderung.
Über die Universitätsschule Dresden
Die Universitätsschule Dresden ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Grund- und Oberschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissenschaftlicher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiterbildungsschule für Lehrer:innen. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle ForUS an der TU Dresden.
Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
Informationen zur Universitätsschule Dresden: http://universitaetsschule.org
Anmeldung zum Tag der offenen Tür am 22.01.2021: im Kalender auf der Schulwebseite
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