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Umfrage: Stimmung im sächsischen Handwerk weiter getrübt

Umfrage: Stimmung in sächsischem Handwerk weiter getrübt (Archivbild) / Foto: Lino Mirgeler/dpa
Umfrage: Stimmung in sächsischem Handwerk weiter getrübt (Archivbild) / Foto: Lino Mirgeler/dpa

Schwache Konjunktur, Fachkräftemangel und Bürokratie belasten Sachsens Handwerk. Trotz Problemen erwies sich die Branche zunächst robust - nun drücken sie nachhaltig auf die Stimmung.

Die Stimmung im ostsächsischen Handwerk bleibt getrübt. Laut der Herbstumfrage ist die Geschäftslage der Unternehmen weiterhin schlecht. Es fehlen die Impulse zur Konjunkturbelebung, sagte der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich. Die Energiepreise seien zu hoch, die Lohnnebenkosten stiegen weiter und überbordende Bürokratie schnüre die Firmen ab. Fachkräftemangel und Konsumzurückhaltung der Kunden verschärften die Situation zusätzlich.

Der Geschäftsklimaindex steht aktuell bei 104 Punkten, das entspricht dem Frühjahrswert. Gegenüber Herbst 2023 legte er um drei Punkte zu - vor fünf Jahren lag er noch bei 130 Punkten. Die Stimmung ist seitdem «merklich gesunken», Verunsicherung und Pessimismus ergriffen die Firmen, sie schieben Investitionen auf, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski.

In der Umfrage bezeichnen 45 Prozent der Firmen ihre momentane Geschäftslage als gut und 16 Prozent als schlecht, wie schon im Vorjahr. Nur acht Prozent rechnen mit Besserung, knapp ein Viertel mit Verschlechterung. Die Bereitschaft zu investieren ist sehr gering und geht in Teilen zurück, auch Beschäftigtenzahlen stagnieren. Nur elf Prozent der Betriebe legten dort zu, bei 15 Prozent schwand die Belegschaft - und 13 Prozent erwarten einen weiteren Rückgang. 

Sinkende Umsätze und Auftragslage

22 Prozent der Betriebe berichten von sinkenden Umsätzen, nur 16 Prozent vom Gegenteil und 28 Prozent aller Handwerksfirmen erwarten für Anfang 2025 sinkende Umsätze. Fast jede dritte spricht von sinkenden Auftragseingängen und ein Viertel von einem für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Bestand. Das Auftragsniveau verharrt auf relativ hohem Niveau. 35 Prozent der Betriebe planen für das nächste Quartal Preiserhöhungen.

Mit 94 Punkten ist das Geschäftsklima im Bau-Handwerk aktuell am schlechtesten. Dort geht jede dritte Firma von schlechteren Geschäften in den nächsten Monaten aus, gut ein Drittel von weiteren Umsatzrückgängen. Für die Analyse wurden zwischen Ende August und Ende September 3.010 Betriebe befragt. 

Klare Forderungen aus Handwerkerschaft

Angesichts der Lage fordert die Kammer «zügig grundlegende strukturelle Reformen und Weichenstellungen» zugunsten der Wettbewerbsfähigkeit. Handwerkerleistungen müssten bezahlbar bleiben und die Nachfrage stimuliert werden. Statt einer klaren Agenda, um die Konjunktur anzukurbeln, «herrscht Stillstand auf politischer Ebene», sagte Brzezinski.

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