Europas Halbleiter-Regionen wollen ihre Zusammenarbeit weiter ausbauen. «Diese globale Schlüsseltechnologie braucht eine wirklich starke Basis in Europa», sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Mittwoch in Dresden beim ersten Jahrestreffen der Halbleiterallianz europäischer Regionen ESRA. Die Allianz werde maßgeblich dazu beitragen, dass Europa in der Halbleiterindustrie wettbewerbsfähig bleibe und dabei die technologische Souveränität Europas stärken sowie neue Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum in den Regionen fördern.
Am Mittwoch verabschiedete ESRA ein erstes gemeinsames Positionspapier. Darin wird die Notwendigkeit betont, die europäische Halbleiterindustrie langfristig zu unterstützen, Forschung und Entwicklung zu stärken und gute und auskömmliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wollen die Unterzeichner auch in der beruflichen Bildung enger zusammenzuarbeiten. ESRA hatte sich im vergangenen September auf Initiative Sachsens gegründet. Sie hat 31 Mitgliedsregionen aus 12 Ländern.
Obwohl der europäische Wirtschaftsraum groß und bedeutend sei, sei er an vielen Punkten nicht mehr besonders wettbewerbsfähig, sagte Kretschmer mit Blick auf den europäischen Anteil von 10 Prozent an der weltweiten Mikrochipproduktion. Der weltweite Wettbewerb sei im Bereich der Mikroelektronik schon seit Jahrzehnten verzerrt, etwa durch hohe Subventionen in Asien. «Wenn wir wollen, dass dieser Teil der Produktion, der Wissenschaft, der Anwendungen bei uns in Europa stattfindet, dann werden wir diese Wettbewerbsverzerrung ein Stück weit ausgleichen müssen», sagte Kretschmer.
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