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2024 in Sachsen wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnung

Sechs der letzten sieben Jahre zählten zu den wärmsten überhaupt, sagte Hertel. (Symbolbild) / Foto: Robert Michael/dpa
Sechs der letzten sieben Jahre zählten zu den wärmsten überhaupt, sagte Hertel. (Symbolbild) / Foto: Robert Michael/dpa

Trockenheit und Nässe, Hitze und Frost: Extreme wechselten sich 2024 in Sachsen ab. Das hat dramatische Folgen für Natur, Landwirte und Weinbauern.

Mit einem Plus von 2,8 Grad gegenüber dem Vergleichszeitraum war das vergangene Jahr das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 in Sachsen und dabei «extrem zu warm». Damit setze sich der Erwärmungstrend nicht nur fort, «sondern nahm noch einmal deutlich an Fahrt auf im Vergleich zu den letzten beiden wärmsten Jahren 2022 und 2023», sagte Daniel Hertel vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Die Zahl der Sonnenstunden stieg um 20 Prozent, der Sommer war «extrem zu sonnenreich». Die klimatische Wasserbilanz ist trotz geringen Überschusses beim Niederschlag negativ – auch wegen vermehrter Verdunstung aufgrund hoher Temperaturen.

Wärme-Hotspots Lausitz und Chemnitzer Region

Sechs der letzten sieben Jahre zählten zu den wärmsten überhaupt, sagte Hertel. Hotspots dabei seien die Lausitz und Mittelsachsen um die Stadt Chemnitz. Hinsichtlich des Niederschlags sind lokal einige Regionen deutlich zu trocken, andere zu feucht. 2024 insgesamt war geprägt von großen Gegensätzen, mit Auswirkungen auf Umwelt, Land- und Forstwirtschaft. Etwa durch den verfrühten Beginn der Vegetation oder zu viel Wasser durch Regen statt Schnee im Winter. Zudem gab es einen ungewöhnlichen Spätfrost, der zu Ertragsverlusten im Obst- und Weinbau, aber auch beim Saatgut der Eichen führte - oder zur Abnahme der Fruchtbarkeit bei Milchkühen durch Hitzestress.

Verschärfte Grundwassersituation und schlechtere Luftqualität

Die Grundwassersituation verschärft sich derzeit wieder. «Die Grundwasserstände sind schon wieder unterdurchschnittlich», sagte Andy Philipp, Gewässerkundler beim LfULG. Ohne überdurchschnittlichen Niederschlag drohe im Mai erneut Niedrigwasser. Aktuell unterschreiten 67 Prozent der Messstellen der Oberflächengewässer das langjährige Mittel um durchschnittlich 23 Zentimeter. Und auch die Luftqualität hat im vergangenen Jahr durch viele Schadstoffe abgenommen, die Ozonbelastung blieb trotz ungewohnt frühen Anstiegs im April moderat. 

Es braucht mehr «Werkzeuge», um in allen Bereichen der auch für die Zukunft zu erwartenden zunehmenden Schwankungen zu begegnen, hieß es unisono von den LfULG-Experten. Im Bereich Wasser helfe bereits das Management der Talsperren, es wird zudem zu neuen Bedingungen passenden Pflanzensorten geforscht und auch zum Schutz vor Spätfrösten gibt es entsprechende Technik.

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