Grüne und Linke im Sächsischen Landtag möchten das Projekt Reparaturbonus am Leben erhalten. Grünen-Politiker Wolfram Günther, in dessen Amtszeit als Energie- und Umweltminister das Projekt fiel, sprach von einem «absoluten Erfolgsprojekt». «Tausende Menschen in Sachsen haben ihre alten Geräte reparieren lassen, statt sie auf den Müll zu werfen. Das ist gut für den Geldbeutel der Menschen und für unsere Umwelt.»
Projekt brachte Handwerk zusätzliche Aufträge ein
Laut Günther hat auch das Handwerk von den steigenden Aufträgen profitiert. Mehr als 600 Betriebe im Freistaat hätten an der Aktion teilgenommen. «Der Reparaturbonus brachte ihnen zusätzliche Aufträge von mehr als 4,6 Millionen Euro.» Er forderte die Minderheitsregierung von CDU und SPD auf, sich zu diesem Vorhaben zu bekennen. Das Aus des Reparaturbonus wäre eine Entscheidung gegen die Menschen und Handwerksbetriebe in Sachsen.
Linke wollen für Verlängerung des Vorhabens stimmen
Auch die Linken, von denen die Idee ursprünglich stammte, heben die positiven Effekte des Projektes hervor. «Der Bonus wirkt positiv für die sächsische Wirtschaft, insbesondere für das enorm wichtige Handwerk, und hilft dabei, die Umwelt zu schonen. Deshalb stehen wir Gesprächen mit CDU und SPD offen gegenüber und wären wie die Grünen-Fraktion bereit, mit unseren Stimmen den Weg für Verlängerung des Reparaturbonus freizumachen», hieß es.
Wirtschaftsministerium prüft aktuell Weiterführung des Bonus
Das Wirtschaftsministerium prüft derzeit, ob der Reparaturbonus in diesem Jahr weitergeführt werden soll. Das Ministerium habe eine Fortführung des Reparaturbonus bisher nicht entschieden, teilte ein Sprecher am Mittwoch mit. «Die Situation im sächsischen Haushalt ist bekannt, wir werden an vielen Schrauben schmerzlich drehen müssen.» Ob und in welcher Form der Bonus auch künftig gezahlt werden kann, werde sich mit dem neuen Haushalt zeigen.
Förderung für nachhaltige Reparaturen
Mit dem Reparaturbonus wurden die Kosten für die Instandsetzung defekter Elektrogeräte bezuschusst. 50 Prozent der förderfähigen Kosten – zwischen 75 und 400 Euro – konnten erstattet werden, maximal jedoch 200 Euro. Pro Person und Jahr konnten bis zu zwei Reparaturen unterstützt werden, allerdings nur in zertifizierten Werkstätten. Ziel war es, nachhaltiges Verhalten zu fördern und Elektroschrott zu reduzieren.
Auch der Handwerkstag in Sachsen hatte sich für eine Fortsetzung des Programmes ausgesprochen. Die Sächsische Aufbaubank (SAB), die für die Abwicklung der Förderanträge zuständig ist, hatte zwischenzeitlich auf ihrer Website mitgeteilt, dass die Förderung eingestellt werden müsse, da die verfügbaren Haushaltsmittel nahezu ausgeschöpft seien.
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