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Wegwerfgesellschaft adé: Resonanz auf den Reparaturbonus in Sachsen groß

Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa
Wolfram Günther (Bündnis90/Die Grünen), Umweltminister von Sachsen. / Foto: Robert Michael/dpa

Wegwerfgesellschaft adé: In Sachsen ist die Resonanz auf den sogenannten Reparaturbonus groß - die finanzielle Hilfe für Verbraucher bei der Instandsetzung von Fernsehern, Radios und anderen Geräten. Seit Beginn der Förderung im November 2023 seien bereits 1683 Anträge bewilligt und rund 174.000 Euro ausgezahlt worden, sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag beim Besuch einer Reparaturwerkstatt in Dresden. Im Schnitt gebe es jede Woche 250 Anträge. Die meisten beträfen Fernseher, Waschmaschinen, Mobiltelefone und Geschirrspüler.

«Unser Reparaturbonus wird schnell ausgezahlt und gut angenommen. Das zeugt von Verantwortung und Umweltbewusstsein. Deshalb möchte ich noch mehr Reparaturbetriebe ermutigen teilzunehmen», sagte der Minister. Es gelte immer wieder neu zu entscheiden, ob man ein Gerät neu kaufen oder doch reparieren lassen sollte. Hier gebe der Bonus quasi eine Entscheidungshilfe. «Schließlich kosten Reparaturen oft mehr als ein neues Gerät. Gleichzeitig wissen wir: Wegwerfen heißt allzu oft Verschwenden. Mit dem Reparaturbonus hingegen reduzieren wir Abfall, sparen wichtige Rohstoffe und Energie. Jede Reparatur ist ein Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz.»

Früher sei die lange Nutzung von Gegenständen und deren Reparatur normal gewesen. Später habe es dann lieber «billig neu kaufen» geheißen. Doch der Trend zur Wegwerfgesellschaft sei auch volkswirtschaftlich nicht gut. Man müsse gegensteuern und das Reparieren attraktiver machen. «Die Menschen sind bereit dazu, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.» Inzwischen würden sachsenweit mehr als 460 Reparaturbetriebe bei dem Projekt mitmachen, über 300 davon außerhalb der großen Städte Dresden, Chemnitz, Leipzig und Zwickau. In diesem Jahr stünden 1,25 Millionen Euro für den Bonus bereit. Man wolle das Programm weiterführen.

Konkret fördert Sachsen Reparaturkosten zwischen 75 Euro und 400 Euro. Dabei werden 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gelder gewährt. Die Höchstsumme liege bei 200 Euro. Pro Jahr und Person können bis zu zwei Reparaturen gefördert werden. Antragsberechtigt sind Bürger im Alter ab 18 und mit Wohnsitz in Sachsen. Die Geräte, für deren Reparatur man eine Förderung erhält, und die beteiligten Reparaturbetriebe sind auf den entsprechenden Internetseiten Sächsischen Aufbaubank (SAB) aufgelistet. Das Antragsverfahren erfolgt digital. Das Geld soll binnen 72 Stunden ausgezahlt werden.

Günther hatte am Donnerstag einen der beteiligten Betriebe besucht. Die Firma Radio Hanel im Dresdner Stadtteil Großschachwitz hat rund 20 Mitarbeiter, zwei Drittel von ihnen sind im Service beschäftigt. Nach Aussagen von Inhaber Mike Hanel nutzten bisher vor allem junge Menschen den Bonus, weil sie mit dem Antragsverfahren kein Problem hätten. Die SAB hat aber gerade für ältere Bürger eine Hotline zwecks Nachfragen geschaltet.

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