In Sachsen gibt es vorläufigen Monitorringergebnissen zufolge derzeit 34 Wolfsrudel, fünf Wolfspaare und zwei territoriale Einzeltiere. «Ein unmittelbarer Vergleich zum vorangegangenen Monitoringjahr ist aufgrund der hohen Dynamik, dass sich neue Rudel etablieren, andere verschwinden oder Territorien verschieben, äußerst schwierig», teilte das Landesumweltamt in Dresden mit. Die Datenlage beruhe auf dem Stichtag 19. Juli. Da die abschließende Auswertung ausstehe, könne sich diese Zahl noch geringfügig nach oben verändern. Im vorangegangenen Monitoringjahr 2022/2023 wurden insgesamt 38 Rudel, fünf Paare und zwei Einzeltiere in Sachsen bestätigt.
Großteil der Wölfe in Ostsachsen
Demnach liegt der Schwerpunkt des Wolfsvorkommens nach wie vor in Ostsachsen. Dort wird auch die höchste Dynamik in Bezug auf die Etablierung, Verschiebung und das Verschwinden von Wolfsterritorien beobachtet. So haben sich im südlichen Landkreis Görlitz die Wolfsrudel Kottmarwald und Nonnenwald neu etabliert. Im Norden des Landkreises sei das Territorium Reichwalde neu dazugekommen. Gleichzeitig konnten die Wolfsterritorien Linz, Milkel, Tautewalde und Trebus nicht mehr nachgewiesen werden. Durch das Verschwinden von Rudeln kam es den Angaben zufolge zu Verschiebungen anderer bestehender Territorien. Dazu gehören etwa die beiden Territorien Daubitz II und Noeser Heide, die im Monitoringjahr 2023/2024 zu einem Territorium verschmolzen sind. Der Status des Territoriums Ralbitz im Landkreis Bautzen sei derzeit noch unklar.
Zudem sei das Territorium Massenei im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge verschwunden und wurde durch das Rudel Polenztal neu besetzt. Im Süden des Landkreises habe sich außerdem das Rudel Harte als grenzüberschreitendes Territorium zur Tschechischen Republik neu etabliert. Das Rudel Colditzer Forst im Westen Sachsens ist demnach verschwunden.
Herausforderungen beim Monitoring
Die endgültige Bestätigung der Wolfsterritorien für das Monitoringjahr 2023/2024 soll auf den Internetseiten der Fachstelle Wolf veröffentlicht werden und bildet die Grundlage des sächsischen Wolfsmanagements. Nach Angaben des Landesumweltamtes ist es herausfordernd, alle Entwicklungen und Zusammenhänge im Wolfsmonitoring zeitnah zu erfassen und zu verstehen. Oft könnten Territorien erst rückwirkend bestätigt werden.
In Sachsen findet seit dem Jahr 2001 ein fortlaufendes Wolfsmonitoring statt, um die Größe und die Entwicklung des Wolfsvorkommens zu überwachen. Das Monitoringjahr 2023/2024 umfasst den Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024.
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