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Eisenbahn im Kleinformat: Piko erwartet steigende Nachfrage

Modelleisenbahn-Wagen werden zum Verkauf angeboten. / Foto: Michael Reichel/dpa/Symbolbild
Modelleisenbahn-Wagen werden zum Verkauf angeboten. / Foto: Michael Reichel/dpa/Symbolbild

Modelleisenbahnfans in Deutschland reduzieren Ausgaben aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten. Hersteller Piko verzeichnet schwächeren Umsatz in 2023.

Der ostdeutsche Modellbahnhersteller Piko rechnet nach einem verhaltenen Jahr 2023 mit einer steigenden Nachfrage nach Loks und Wagen im Miniaturformat. Nach zwei Prozent Umsatzwachstum würden im 75. Jahr des Bestehens von Piko fünf Prozent angepeilt, sagte der geschäftsführende Gesellschafter des Traditionsunternehmens, René Wilfer, am Donnererstag im thüringischen Sonneberg. «Wir gehen davon aus, dass wir etwas mehr zulegen können, die Kaufzurückhaltung vor allem in Deutschland kleiner wird.» 2023 hatte vor allem der Export mit einem Plus von 9,3 Prozent das Geschäft angekurbelt - wichtigster Markt war Polen.

Modelleisenbahnfans in Deutschland steckten nach seinen Angaben im vergangenen Jahr angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten weniger Geld in ihr Hobby. Deshalb habe sich der Umsatz etwas schwächer entwickelt als erhofft. Er habe aber gut ein Drittel über dem des Vor-Corona-Jahres 2019 gelegen. Und weil sich der Spielwarenmarkt einschließlich Modellbahnen 2023 eher rückläufig entwickelten, habe Piko Marktanteile gewinnen können.

«Wir stehen finanziell solide da»

Der Ertrag sei unter anderem wegen gestiegener Lohnkosten deutlich niedriger ausgefallen als 2022, «aber es bleibt genug übrig, um die hohen Investitionen in neue Produkte finanzieren und weitere Elektronik-Gadgets entwickeln zu können», sagte der Geschäftsführer. Das mittelständische Unternehmen mit knapp 650 Beschäftigten in Deutschland und China nennt keine absoluten Zahlen zu Umsatz und Gewinn.

Piko schreibe seit Jahren schwarze Zahlen. «Wir stehen finanziell sehr solide da», so Wilfer, der in diesem Jahr ein Doppeljubiläum begeht - er wird wie die im sächsischen Chemnitz gegründete Firma 75 Jahre.

An Aufhören denke er aber nicht. «Das macht mir hier nach wie vor viel Spaß. Und ich habe die Unterstützung meiner Mitarbeiter», sagte Wilfer der dpa. Seit zwei Jahren gebe es einen kompetent besetzten Beirat, der im Notfall die Geschäfte weiterführen könnte. Wilfer hatte den Thüringer Modellbahnhersteller 1992 übernommen.

Kooperation mit Märklin bei neuem Zugmodell

Für dieses Jahr kündigte er 450 Produktneuheiten bei Lokomotiven und Wagen an. Das Spektrum reiche von Sondermodellen in allen Spurgrößen, einer Dampflok der Baureihe 62, die Dampf ausstößt, bis zu einer Kooperation mit dem Göppinger Mitbewerber Märklin. Entwickelt worden sei ein «Metropolitan Express Train».

Investiert worden sei 2023 in ein auf neu Berufe erweitertes Ausbildungsprogramm sowie neue Büros und einen Shop auf dem Firmengelände. Geplant sei in diesem Jahr wieder ein «Tag der offenen Tür» - am 22. Juni. In der Vergangenheit hatten 10 000 bis 15 000 Hobbyeisenbahner die Chance genutzt, die Fertigung in Sonneberg und das Unternehmen zu besuchen.

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