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Dresden boomt und ist auf ausländische Fachkräfte angewiesen

Ausländische Fachkräfte arbeiten in Handwerksberufen (Bild: DALL-E)
Ausländische Fachkräfte arbeiten in Handwerksberufen (Bild: DALL-E)

75 Prozent der neugeschaffenen Arbeitsplätze in Dresden sind mit ausländischen Fachkräften besetzt worden. Dresden boomt und ist weltoffen.

Gestern Abend versammelten sich im Dresdner Rathaus rund 120 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Fachleute aus Politik und Wissenschaft. Das Amt für Wirtschaftsförderung hatte zu einem Informationstag eingeladen, um über eine der dringlichsten wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu diskutieren: den Fachkräftemangel und die Integration ausländischer Fachkräfte.


Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (Bild: Fanny Rachner, Stadt Dresden)

Dresden im Wachstum: Integration als Schlüssel zur Zukunft

Herr Jan Pratzka, der Wirtschaftsbürgermeister von Dresden, stellte die beeindruckenden Zahlen vor: Die Stadt zählt 280.000 versicherungspflichtige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und rechnet damit, dass durch die Ansiedlung von TSMC und weiteren Investionen zwischen 10.000 und 30.000 Arbeitsplätzen im Dresdner Norden entstehen werden. Mit 98.000 Pendlern, die täglich nach Dresden kommen, ist die Stadt ein Magnet für Arbeitskräfte. Von den über 4.000 Jobs, die in den letzten zwei Jahren neu geschaffen wurden, wurden beeindruckende 75 Prozent mit ausländischen Fachkräften besetzt. Die Top-Herkunftsländer dieser neuen Beschäftigten sind Polen, Tschechien, Syrien, Indien und die Ukraine.

Bis 2030 wird sich die Zahl der in der Stadt lebenden Ausländer auf etwa 80.000 erhöhen. Die Integration dieser Menschen ist daher ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung, um ihnen echte Perspektiven durch Ausbildungsplätze, Arbeitsplätze und Wohnraum zu bieten.

Impulsvorträge und Podiumsdiskussion: Wege der Integration

Im Verlauf der Veranstaltung kamen verschiedene Experten zu Wort, die die Notwendigkeit der Integration aus vielfältigen Blickwinkeln beleuchteten. Gerlinde Hildebrand von der Agentur für Arbeit und Sylvia Pfefferkorn von der Initiative "Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen" (WWS) sprachen über die Bedeutung der Vernetzung und des politischen Engagements. Sie betonten, dass Integration mehr erfordert als die Bereitstellung von Arbeitsplätzen – sie erfordert auch Bildung, Change-Management und die Unterstützung kleiner Unternehmen.


Podiumsdiskussion, Frau Pfefferkorn spricht (Bild: Fanny Rachner, Stadt Dresden)

Herausforderungen und Lösungsansätze

Vertreter der Wirtschaft wie James Robson, Vice President, und Katja Richter, HR Managerin, von Applied Materials GmbH hoben die Wichtigkeit einer vielfältigen und inklusiven Arbeitsumgebung hervor und berichteten über die Herausforderungen, die sich durch sprachliche Barrieren ergeben. Kevin Hache vom Bürgeramt erläuterte die bürokratischen Hürden und die Vision einer One-Stop-Policy, um ausländischen Fachkräften die Orientierung zu erleichtern. 

James Robson teilte seine persönliche Erfahrung der Integration in Deutschland und das Konzept des "Buddy"-Systems bei Applied Materials. Katja Richter sprach über die Herausforderungen der Fremdenfeindlichkeit und die Bedeutung kultureller Integration.

Ein weltoffenes Sachsen: Engagement und Perspektiven

Trotz politischer Herausforderungen, wie der hohen Anzahl an AfD-Wählern in Sachsen, zeigt die Veranstaltung, dass das Engagement für eine integrative und offene Gesellschaft in Dresden und Sachsen stark ist.

Fazit

Der Informationstag zeigte eindrücklich, dass Dresden und Sachsen bereit sind, die Herausforderungen der Integration ausländischer Fachkräfte anzugehen, um eine gemeinsame, prosperierende Zukunft zu gestalten.

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