In einem wegweisenden Schritt für den öffentlichen Nahverkehr hat Sachsen eine erweiterte Nutzung des Deutschlandtickets ermöglicht. Ab dem 1. Juli wird das Ticket auf der Intercity-Verbindung IC 17 zwischen Chemnitz und Dresden gültig sein. Diese Entscheidung ist besonders relevant, da sie die Reisezeit für Pendler auf dieser Strecke deutlich verkürzt.
Sachsen: Vorbild für Nah- und Fernverkehrskooperation
Die Regelung in Sachsen zeigt, wie Flexibilität im öffentlichen Verkehr zu einer verbesserten Mobilität führen kann. Besonders seit dem 11. November, seit dem die Linie IC 17 wieder freigegeben ist, profitieren Reisende signifikant: Die Fahrt von Dresden nach Chemnitz dauert dann weniger als eine Stunde. Diese Neuerung wurde durch die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) in Kooperation mit der Deutschen Bahn und dem sächsischen Verkehrsministerium beschlossen.
Auf der Linie IC 17 fahren folgende InterCity Züge:
- Dresden Hbf – Freiberg(Sachs) – Chemnitz Hbf: IC 2271 und IC 2273
- Chemnitz Hbf – Freiberg(Sachs) – Dresden Hbf: IC 2270 und IC 2272
Diese Entscheidung ist auch eine Reaktion auf die bestehenden Herausforderungen im Regionalverkehr. Der RE3, der ebenfalls zwischen Dresden und Chemnitz verkehrt, ist mit einer Fahrzeit von 59 Minuten oft überfüllt, was zu Unannehmlichkeiten für die Reisenden führt.
Deutschlandweite Ausnahmen wie in Sachsen
Ursprünglich sollte das Deutschlandticket ausschließlich im Regionalverkehr gelten. Jedoch führte dies, ähnlich wie beim 9-Euro-Ticket, zu Kapazitätsproblemen und Unzufriedenheit unter den Pendlern. Die neue Regelung in Sachsen, die die Nutzung des Deutschlandtickets im Intercity erlaubt, könnte daher als Modell für ähnliche Anpassungen in anderen Regionen dienen.
Wichtige Strecken im Überblick
Die Einführung des Deutschlandtickets führt auch in anderen Bundesländern zu einer Reihe von Ausnahmen. Weitere wichtige Strecken sind unter anderem:
- Stuttgart Hbf – Singen – Konstanz („Gäubahn“)
- Rostock Hbf – Stralsund Hbf
- Westerland (Sylt) – Niebüll (nur IC 2075, montags bis freitags)
- Freilassing – Berchtesgaden
- Erfurt – Gera
- Bremen – Norddeich-Mole/Emden-Außenhafen (RE1/IC56)
- Dortmund – Dillenburg
- Chemnitz-Dresden (auch über Riesa)
Hintergrund und Historie des Deutschlandtickets
Das Deutschlandticket, eingeführt als Teil einer Initiative zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und zur Reduzierung von Verkehrsemissionen, folgt auf das 9-Euro-Ticket aus dem Jahr 2022.