Für ihr umfangreiches und vielfältiges Schaffen als Autorin hat Ulrike Draesner den diesjährigen Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. «Ulrike Draesners Werke geben der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur wertvolle Impulse», sagte der Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, vor der Preisverleihung am Sonntag in Weimar. Ihre Arbeit reflektiere auf «fesselnde Weise politische und gesellschaftliche Diskurse der Zeitgeschichte», so Lammert. Ihre Werke zeugten «von einem in ihren Worten kundigen Deutschsein, mit Geschichte, mit Verantwortung, Anerkennung von Differenz und mit Humor statt Reinheitsgebot.»
Literatur als Lebensmittel
Draesner sei «eine der großen Rhythmikerinnen der deutschsprachigen Literatur», hob der Germanist Frieder von Ammon in seiner Laudatio laut Redemanuskript hervor. Ihr Roman «Kanalschwimmer» etwa sei ein Juwel: «Wenn man ihn nämlich genau liest, dann erkennt man, wie geschliffen er ist, dass er funkelt und strahlt.» Die Ausgezeichnete selbst sagte in ihrer Dankesrede laut Skript, dass Literatur kein Luxus sei: «Sie ist ein Lebensmittel.»
Umfangreiches Werk
Die in München geborene Draesner lebt in Berlin und in Leipzig. Seit 2018 leitet sie das Deutsche Literaturinstitut Leipzig. Sie arbeitet genre-übergreifend, schreibt Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays, übersetzte Werke und beteiligte sich an intermedialen Projekten. Sie wurde vielfach ausgezeichnet: 2021 etwa erhielt sie den Großen Preis des Deutschen Literaturfonds.
Der Literaturpreis der CDU-nahen Konrad-Adenauer Stiftung ist mit 20 000 Euro dotiert. Draesner ist die 31. Preisträgerin. Im Vorjahr erhielt ihn Lutz Seiler («Kruso»). Daneben wurden bisher unter anderem auch Herta Müller, Daniel Kehlmann oder Cees Nooteboom damit ausgezeichnet.
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