loading

Nachrichten werden geladen...

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will den Rückhalt von Regenwasser mit Artenschutz verbinden

Die Spitze eines einjährigen Austriebes vom Spitzahorn ist zu sehen. / Foto: Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Die Spitze eines einjährigen Austriebes vom Spitzahorn ist zu sehen. / Foto: Matthias Rietschel/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will den Rückhalt von Regenwasser besser mit Artenschutz verbinden

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will den Rückhalt von Regenwasser besser mit Artenschutz verbinden. Für das Projekt «Biodiverse Schwammstadt Dresden» sollen dafür im Stadtgebiet fünf Modellorte entstehen, teilte der BUND am Dienstag mit. «Die zusammenhängenden Krisen der Klimaerwärmung und des Artensterbens erfordern 'zusammen gedachte' Lösungen«, erklärte der Dresdner BUND-Vize Daniel Blume. Grünflächen, Bepflanzungen auch von Gebäuden und Retentionsflächen könnten nicht nur den Niederschlag zurückhalten, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sein. «Je mehr Wasser gespeichert und verzögert abgegeben werden kann, umso intensiver und artenreicher kann sich auch die lokale Flora und Fauna entwickeln.»

Spätestens seit den Dürrejahren 2018 bis 2020 sei klar, dass es klimawandelbedingt einen anderen Umgang mit Niederschlag brauche - insbesondere in stark versiegelten Städten, hieß es. «Dresden muss zur Schwammstadt werden, in der Niederschlag gesammelt, gespeichert und versickert wird, anstatt über den Asphalt in die Kanalisation abzufließen.» Gleichzeitig gelte es auf den rasanten Verlust von Arten zu reagieren. Es sei lohnenswert, bei Maßnahmen von Beginn an etwas mehr Zeit und Geld zu investieren und sich an Funktionen und Bedarfen von Pflanzen und Tieren zu orientieren.

Für Grünflächen und Bepflanzungen empfehlen die Experten eine Vielfalt an heimischen und anderen Pflanzen, die auf den konkreten Standort und seine Nutzung abgestimmt sein sollten. Heimische Arten seien wichtig für die hiesige Insektenvielfalt. An sehr sonnigen Standorten seien dagegen mitunter Arten aus anderen Regionen robuster. Bei Tieren sollte möglichst der gesamte Lebenszyklus und die Nahrungsketten berücksichtigt werden. «Wichtig ist, dass wir den verschiedenen Tierarten eben nicht nur Futter in Form ausgesuchter Pflanzenarten anbieten. Sie müssen vielfältige, strukturreiche Lebensräume mit Nistplätzen, Ruhestätten sowie Trink- und Badestellen vorfinden, an denen sie vor Fressfeinden, künstlichen Lichtquellen und Hitze geschützt sind, betonte Blume.

Das Projekt «Biodiverse Schwammstadt» möchte der BUND gemeinsam mit Partnern umsetzen. Konkret geht es etwa um Beete und die Begrünung von Fassaden, für die Wasser von Dächern genutzt werden soll. Dem Artenschutz dienen beispielsweise Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, Totholzhaufen für Insekten und Kleintiere und Pflanzen speziell für Nachtfalter.

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten