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«Katzenleukämie» - Luchs Alva soll eingefangen werden

Das Feline Leukämievirus ist vor allem bei Hauskatzen bekannt (Symbolbild). / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Das Feline Leukämievirus ist vor allem bei Hauskatzen bekannt (Symbolbild). / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Erst nach der Auswilderung des Luchsweibchens wurde eine Infektion mit dem schlimmstenfalls tödlichen Virus festgestellt. Nun soll ein Gesundheitscheck ihren Infektionsstatus klären. Die Zeit drängt.

Wegen einer Infektion mit der sogenannten Katzenleukämie soll das im Frühjahr im Westerzgebirge ausgewilderte Luchsweibchen Alva eingefangen werden. Ein Gesundheitscheck soll Klarheit über Alvas Infektionsstatus bringen, wie das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mitteilte. 

Sollte das Tier nicht ansteckend sein, könnte es wieder freigelassen werden. Das wäre für die Stabilisierung der Luchspopulation wichtig, da Alva eine geschlechtsreife, erfahrene Mutter ist. Ist sie jedoch ansteckend, muss sie laut Einschätzung der Experten eingeschläfert werden.

Virus bei Luchsen selten

Das Feline Leukämievirus, wie die Infektion mit wissenschaftlichem Namen heißt, ist bei Luchsen selten und nur für Katzenarten infektiös. Es kann laut Angaben des LfULG nur durch direkten Kontakt zu einem infizierten Tier, zum Beispiel durch Bisse, beim gegenseitigen Putzen oder bei der Paarung, übertragen werden. Die Infektion kann unterschiedliche Verläufe annehmen und schlimmstenfalls zum Tod führen. 

Es wird angestrebt, Alva noch vor der Ende Januar beginnenden Paarungszeit einzufangen, um eine Ausbreitung des Virus auf die restliche Luchspopulation zu verhindern. Noch gibt es aber keine Genehmigung für den Fang, die nötigen Anträge dafür sind gestellt.

Infektion wohl kurz vor Fang in der Schweiz

Alva stammt aus der Schweizer Jura. Sie wurde dort Anfang März eingefangen und nach dreiwöchiger Quarantäne in Sachsen ausgewildert, nachdem sie alle Gesundheitstests erfolgreich absolviert hatte. 

Drei Tests auf das Feline Leukämievirus direkt beim Fang, während der Quarantänezeit und beim Austritt fielen negativ aus. Erst bei einer Blutprobe, die in der Schweiz zu Forschungszwecken am letzten Quarantänetag entnommen und erst später ausgewertet wurde, zeigte sich die Infektion, wie Maik Denner, Leiter des Referats Artenschutz, Auen und Moore beim LfULG, erläuterte. Daraus lasse sich schließen, dass Alva sich erst kurz vor ihrem Fang infizierte. Denner sprach von einer «total unwahrscheinlichen Situation». 

Artenschutzprojekt «RELynx»

Im Rahmen des Artenschutzprojekts «RELynx» will Sachsen bis 2027 20 Luchse aussiedeln. Dabei greift man auf Wildfänge vor allem aus der Schweiz und Zuchttiere aus Zoos zurück. Bisher waren neben Alva eine weitere Katze und drei männliche Tiere (Kuder) in die Freiheit gelangt, das Männchen Anton starb jedoch bei einem Verkehrsunfall. Sachsen ist neben Thüringen und Baden-Württemberg das einzige Bundesland, das die gefährdete Tierart wieder ansiedelt.

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